ifs_jahresbericht_2018_sc

ifs Jahresbericht 2018 6 wickelte sich in der Folge ein soziales Dienstleistungsunternehmen, das Menschen in psychischen und sozi- alen Krisensituationen umfassende Hilfe und Unterstützung bietet. Der Erfolg des Vorarlberger Sozialmo- dells und damit auch des ifs gründet unter anderem auf dem Prinzip der Subsidiarität. Privatinitiativen bzw. freie Träger wurden und werden von öffentlicher Seite stets respektiert, wertgeschätzt und unterstützt. Die öffentliche Hand vertraut den pri- vaten Sozialorganisationen sowie deren Fachwissen und Kompetenz. Die Zusammenarbeit erfolgt auf Augenhöhe und das partnerschaft- liche Zusammenspiel hat sich über Jahrzehnte hinweg bestens bewährt, denn sowohl die öffentliche Hand – das Land Vorarlberg und die poli- tischen Verantwortungsträger – als auch die Sozialorganisationen haben das Wohl der Menschen in Vorarlberg im Blick. Strukturveränderungen haben sich bewährt ifs intern zeigte sich 2018, dass sich die im Vorjahr vorgenomme- nen Strukturveränderungen in der Praxis bewährt haben. Die Bündelung der Aufgaben zu vier thematischen Geschäftsfeldern wie auch die Verschmelzung der ehemals eigenständigen Betriebe ifs Familienarbeit gGmbH und ifs Schuldenberatung gGmbH auf die ifs gGmbH erwiesen sich als not- wendiger und richtiger Schritt, um zukünftig gut aufgestellt zu sein. Regionale Sozialberatung Dank der Sozialberatungsstellen in Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Feldkirch, Bludenz und Egg konnte der Zugang zum umfassenden Beratungsangebot des ifs für Hil- fesuchende noch unkomplizierter, flexibler und niederschwelliger gestaltet werden. Egal mit welcher Fragestellung oder welchem Problem sich KlientInnen an die regionalen Sozialberatungsstellen wenden, hier sind sie an der richtigen Stelle. Umgehend und ohne vorherige Ter- minvereinbarung erhalten sie eine professionelle Beratung und werden bei Bedarf an weiterführende Fach- dienste vermittelt. Zudem trägt das Engagement im Sozialraum seine Früchte. Regionale Vernetzung ist von besonderer Be- deutung, um Hilfesuchende bestmög- lich unterstützen zu können. Deshalb agieren unsere MitarbeiterInnen vermehrt im sozialen Nahraum, su- chen die Menschen vor Ort in ihrem Lebensumfeld auf und bieten bei Be- darf nachgehende Beratung. Immer mehr lokale Verantwortungsträger kommen direkt auf das ifs zu, fragen bei sozialen Themen um fachliche Unterstützung und die Installierung von sozialraumnahmen Angeboten an. Fachberatung Im Geschäftsfeld der ifs Fachbera- tung wurde 2018 die interne Zusam- menarbeit zwischen den Fachbe- reichen des ifs Opferschutzes und der ifs Gewaltberatung intensiviert, denn das nachhaltige Verhindern von Gewalt kann nur gemeinsam und durch gelungene Kooperatio- nen gelingen. Es gilt, gemeinsam Gefährlichkeitseinschätzungen und Sicherheitsplanungen vorzunehmen sowie deeskalierende Maßnahmen abzustimmen. Auch die Eingliederung der ifs Schul- denberatung, die im vergangenen Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern konnte, hat bestens funktioniert. An- lässlich des Jubiläums zeigte das vor- arlberg museum die in Kooperation mit der Schuldenberatung gestaltete Ausstellung „Wie viel ist genug?“. Kinder-, Jugend- und Familiendienste Da immer weniger Flüchtlinge, vor allem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, in Österreich ankamen, musste nach der Schließung des Hau- ses Lustenau mit Beginn des Jahres 2018 auch die Schließung des Hauses Hohenweiler vorbereitet werden. Uns als Betreiber des Hauses hat diese Schließung vor besondere Heraus- forderungen gestellt – sowohl orga- nisatorisch als auch emotional, denn, wenn man Jugendliche für so eine lange Zeit und so intensiv begleitet, baut man persönliche Beziehungen auf und es fällt schwer, die jungen Menschen ziehen zu lassen, vor allem da manche doch einer ungewissen Zukunft entgegenblicken. Zudem zeigte sich, dass immer mehr Kinder und Jugendliche unter den psychischen Erkrankungen ihrer Eltern leiden. Somit gilt es im Ge- schäftsfeld der Kinder-, Jugend- und Familiendienste – aber auch im gesamten ifs – unterschiedliche, miteinander vernetzte Strukturen aufzubauen, in deren Rahmen die Bedürfnisse aller Beteiligter – Eltern wie Kinder – berücksichtigt werden können. Ein besonderer Fokus richtet sich dabei auf das Fördern von Res- sourcen und sozialen Kompetenzen sowie auf die Stärkung der Resilienz. Inklusion und Selbstbestimmung Eine große Veränderung brachte 2018 das Inkrafttreten des neuen Erwach- senenschutzgesetzes mit sich. Dieses erweitert – ganz im Sinne der Inklu- sion und Partizipation – die Möglich- keiten zur autonomen Vorsorge und selbstbestimmten Entscheidung. Zudem wurde der Zuständigkeits- bereich der ifs Bewohnervertretung auf Einrichtungen zur Pflege und Er- ziehung Minderjähriger ausgedehnt. Da im Zuge der Strukturverände- rungen der Verein ifs Erwachsenen- vertretung, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung in das Geschäftsfeld ifs Inklusion und Selbstbestimmung integriert wurde, konnten 2018 die Zusammenarbeit und der Austausch weiter intensi- viert werden. Datenschutz und Qualitätsmanagement Intern beschäftigten wir uns 2018 zudem ausführlich mit den Themen des Qualitätsmanagements und des Datenschutzes. Wir wissen, dass wir in der Beratung mit hochsen- siblen KlientInnendaten arbeiten und sind uns unserer diesbezüglich großen Verantwortung bewusst. Deshalb wird Datenschutz bei uns hochgeschrieben. In Bezug auf das Qualitätsmanage-

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