ifs_jahresbericht_2019

ifs Jahresbericht 2019 18 Im Rahmen der Täterarbeit konn- ten wir im vergangenen Jahr mit gewalttätigen bzw. gewaltbereiten Erwachsenen und Jugendlichen neue, gewaltfreie Verhaltensweisen erarbeiten und so das Ziel verfol- gen, Gewalt nachhaltig zu verhin- dern. Mit Unterstützung soll es den Klient*innen möglich werden, den Gewaltkreislauf zu durchbrechen und Perspektiven für ein Leben ohne Gewalt zu entwickeln. Wichtig war es zudem, mit dem Täterumfeld, in dem auch direkt und indirekt betrof- fene Minderjährige lebten, zu arbei- ten, denn die Beratung von gewalttä- tigen Menschen kann nur in einem Umfeld sinnvoll sein, in dem Gewalt missbilligt wird sowie Werte und Haltungen gegen Gewalt existieren. Wo Gewalt bagatellisiert, gerecht- fertigt oder toleriert wird, scheitert auch die Gewaltberatung. Neben der Täter- und Umfeldarbeit boten wir Coachings für Fachpersonen, Präventionsarbeit und Arbeit mit dem Gemeinwesen an. Ein wichtiger Schritt konnte – ent- sprechend den Standards der Istan- bul Konvention von 2014 – mit der Implementierung eines opferschutz- orientierten Ansatzes in das Bera- tungskonzept gesetzt werden. Im Rahmen der opferschutzorientierten Beratung arbeiteten wir mit dem ifs Opferschutz zusammen, um einen Austausch bezüglich der Risikofak- toren in einem Gewaltsystem zu ermöglichen. ifs Extremismus­ prävention Als Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Extremismus standen wir 2019 all jenen unterstützend zur Seite, die befürchteten, dass Ange- hörige, Schüler*innen oder andere Personen sich einer radikalen Grup- pierung zuwenden oder sich intensiv mit radikalem Gedankengut beschäf- tigen. Wir nahmen eine Abklärung und Einschätzung von möglichen politischen, ideologischen und reli­ giösen Radikalisierungen vor und bo- ten daraus resultierend Beratung für direkt Betroffene an. Zudem richtete sich ein Fokus auf die Vernetzung mit Kooperationspartner*innen so- wie das Anbieten von präventiven Vorträgen und Workshops. Im Rah- men unserer Tätigkeit stellten wir zunehmende Unsicherheiten in der Bevölkerung fest, die eine Flucht in radikale, scheinbar Sicherheit gebende Ideologien, zu denen u. a. Rassismus, Antisemitismus, eth- nisch-nationalistisch begründeter Extremismus, antidemokratische Tendenzen und Verschwörungstheo- rien zählten, begünstigen. Im vergan- genen Jahr wurde die Extremismus- prävention in die Gewaltberatung eingegliedert, was einen breiteren fachlichen Austausch, das Nutzen von Synergien und das Verhindern von Doppelgleisigkeiten ermöglicht. ifs Supervision und Coaching Mithilfe von Supervision konnten wir unsere Klient*innen im ver- gangenen Jahr dahingehend un- terstützen, ihre persönlichen und beruflichen Handlungskompetenzen zu erweitern und somit zu einer Verbesserung der Arbeitsqualität beitragen. Ausschlaggebend für die Inanspruchnahme unserer Hilfe- stellungen waren zumeist heraus- fordernde und belastende Arbeits- situationen. Gemeinsam galt es, das berufliche Handeln zu reflektieren, effizient und zufriedenstellend zu gestalten sowie besser mit dem Pri- vatleben zu vereinbaren. Die Förderung der Handlungsfä- higkeit von Menschen mit Füh- rungsaufgaben stand im Zentrum des Coachings. Wir begleiteten Führungskräfte in deren Ausein- andersetzung mit der eigenen Füh- rungsrolle, boten Hilfe bei Entschei- dungsprozessen und erarbeiteten gemeinsammit den Hilfesuchenden Strategien für effizientes Kommuni- zieren. ○ Mag. Susanne Wallner Leitung Geschäftsfeld ifs Fachberatung Klient*innen Neuzugänge Abschlüsse Klient*innen in Einzelsupervision Klient*innen in Team-Supervision Klient*innen in Gruppen-Supervision

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