ifs_jahresbericht_2019

ifs Jahresbericht 2019 22 feld wurden veränderungsfördernde und deeskalierende Interventionen gesetzt. ifs Nachgehende sozialpädagogische Arbeit (NASA) Jugendliche nachgehend zu beglei- ten, in ihrer Lebensbewältigung zu unterstützen sowie im Verselbstän- digungsprozess zu fördern, zählte im vergangenen Jahr zu den Kernleis- tungen dieses Angebots. Im Rahmen unseres mobilen, aufsuchenden Bera- tungs- und Unterstützungsdienstes stellten wir im Auftrag der öffent- lichen Kinder- und Jugendhilfe die Begleitung der jungen Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld sicher. Aktuell schwierige und her- ausfordernde Problemsituationen, die aufgrund fehlender persönlicher, familiärer und sozialer Ressourcen nicht gelöst werden konnten, erfor- derten ein frühzeitiges Intervenie- ren, um so einer Verschärfung der Problemsituation entgegenzuwir- ken, Gefährdungen zu minimieren und Fremdunterbringungen zu vermeiden. In Einzelfällen konnten Jugendliche keinen festen Wohnsitz vorweisen und einem Betreuungssetting mit Gesprächs- und Beziehungsangebot nur nach und nach Sinnhaftigkeit zuschreiben. Die Neuerung in diesen Begleitungen bestand darin, dass ein Betreuer*innenteam für diese Klient*innen zur Verfügung gestellt wurde, welches zu vereinbarten Zeiten die Grundversorgung der Ju- gendlichen sicherte, sie in der Woh- nungssuche unterstützte und eine Mindeststruktur in den Alltag der jungen Menschen brachte. Des Weiteren begleiteten wir junge Menschen mit Fluchthintergrund in ihrem Verselbständigungsprozess. Diese mussten aufgrund des Errei- chens der Volljährigkeit die Jugend- quartiere verlassen und wurden in der Folge in Erwachsenenquar- tieren untergebracht oder bezogen mit unserer Unterstützung eigene Wohnungen. ifs Krisenwohngruppe Kompass Akute familiäre Krisensituationen, die einen Verbleib Jugendlicher im fa- miliären System unmöglich machten, erforderten auch im vergangenen Jahr unser unmittelbares, schnelles und effizientes Handeln. Auf unbü- rokratischemWege boten wir den betroffenen Minderjährigen rasch eine vorübergehende stationäre Un- terbringung und damit einhergehend Schutz sowie eine fachlich qualifi- zierte Krisenintervention an. Ziel war es stets, die von der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe zugewie- senen jungen Menschen zu unter- stützen, sodass diese die schwierige Lebenssituation bestmöglich bewäl- tigen können und zugleich negative Folgen vermieden bzw. vermindert werden. Mithilfe unserer Betreuung, Begleitung und ressourcenorientier- ten Hilfe konnten die Jugendlichen und deren Angehörige die Zeit der Krise erfolgreich meistern und ge- stärkt imWissen um die eigenen Problemlösungskompetenzen nach vorne blicken. Während des durch- schnittlich sechswöchigen Aufent- haltes galt es zudem, gemeinsammit den Jugendlichen Perspektiven für die Zeit nach dem Aufenthalt in der Krisenwohngruppe zu erarbeiten. ifs Wohngemeinschaft Unterland Im vollstationären Setting der Wohn- gemeinschaft konnten wir im letzten Jahr für jugendliche Klient*innen ei- nen Rahmen schaffen, der Stabilität und Orientierung für eine entwick- lungsfördernde Beziehungsgestal- tung und den körperlich-seelischen Reifungsprozess bot. Den von der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe zugewiesenen jungen Menschen war es aufgrund unterschiedlichster und massiver familiärer Probleme nicht mehr möglich, zu Hause zu wohnen. Ihnen war die Anpassung an die zahlreichen Veränderungen im kör- perlichen, kognitiven oder sozialen Bereich (noch) nicht gelungen, wes- halb sie einer intensiven stationären Betreuung bedurften. Dabei stellte Klient*innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse Klient*innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse 91 Jugendliche 55 weiblich, 36 männlich 84 Aufnahmen, 82 Abschlüsse Klient*innen weiblich männlich Neuzugänge Abschlüsse

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