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Jahresbericht 2021 16 17 Altersstruktur Trotz COVID-19-Pandemie und zu- nehmenden Anfragen auf der Kin- der- und Jugendpsychiatrie ging die Anzahl an Unterbringungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wei- ter leicht zurück (75 Unterbringun- gen im Jahr 2019 zu 55 Unterbringun- gen im Jahr 2021). Dieser Rückgang kann damit erklärt werden, dass viele Unterbringungen aufgrund des komplexen Krankheitsgeschehens und der Betreuungssituation einen längeren stationären Aufenthalt mit längerer Unterbringungsdauer erfor- dert haben. Eine deutliche Zunahme an Unter- bringungen gab es hingegen bei über 80-jährigen Patient:innen in der Gerontopsychiatrie (Anstieg um 22 Prozent) . Akute Intoxikation Manische Episode Intelligenzminderung Störung des Sozialverhaltens und der Gefühle Entzugssyndrom inkl. Delirium Organische Störung Störung durch Alkohol Störung durch Drogen inkl. Medikamente Akute psychotische Störung Schizophrene Psychose Schizoaffektive Psychose Depressive Episode Persönlichkeits-/Verhaltensstörung Demenz Prozentzahlen gerundet Psychische Krankheit Erstanhörungen wie auch weniger Tagsatzungen durchgeführt worden und zwar um insgesamt ca. 8 Pro- zent , wobei der Rückgang alleine bei den Erstanhörungen noch deutlicher war (Rückgang um ca. 10 Prozent). Einer der Gründe für die kurze Unterbringungsdauer und den Rückgang an Gerichtsterminen war laut Einschätzung der ifs Patien- tenanwaltschaft die rasche Aufhe- bung der Unterbringung durch die Fachärzt:innen, sobald die Vorausset- zungen weggefallen waren. Zudem waren viele Patient:innen mit einem freiwilligen Aufenthalt einverstan- den, da keine freien Plätze in betreu- ten Wohnformen verfügbar waren und somit faktisch keine Alternati- ven zum stationären Aufenthalt zur Verfügung standen. Verlängerung der Unterbringung Unverändert wurde eine Verlänge- rung der Unterbringung nur selten durchgeführt. Insgesamt beantragte das Landeskrankenhaus Rankweil nur 27 Verlängerungen (in 2,5 Pro- zent aller Unterbringungen), wobei dies überwiegend bei Patient:innen in der Gerontopsychiatrie der Fall war, wenn keine alternativen Betreu- ungsmöglichkeiten zur Verfügung standen. Psychische Krankheit (Angaben Erstanhörung) Die Krankheitsbilder von unterge- brachten Patient:innen haben sich in den vergangenen Jahren nur wenig verändert. Jeweils 20 Prozent der von den Fachärzt:innen bei der Un- terbringungsuntersuchung oder bei der Erstanhörung genannten Diag- nosen waren eine „Organische Stö- rung“ (z. B. Patient:innen mit post- operativem Durchgangssyndrom), eine „Akute Intoxikation“ oder eine „Demenz“ . Rückläufig war die Diag- nose „Akute psychotische Störung“, wobei parallel dazu der Anteil an „Schizophrenen Psychosen“ leicht zunahm. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die größte Steigerung – über 50 Prozent – bei der Diagnose der „Persönlichkeits-/Verhaltensstörun- gen“ mit überwiegendem Anteil am Borderline-Typ beobachtet werden. bis Jahre bis Jahre bis Jahre bis Jahre bis Jahre bis Jahre bis Jahre bis Jahre über Jahre Altersstruktur ifs Patientenanwaltschaft Psychische Krankheit 2020 2021 Organische Störung 199 18% 226 20% Störung durch Alkohol 211 19% 205 19% Störung durch Drogen inkl. Medikamente 77 7% 80 7% Akute Intoxikation 222 20% 220 20% Entzugssyndrom inkl. Delirium 33 3% 40 4% Schizophrene Psychose 124 11% 131 12% Akute psychotische Störung 238 22% 206 19% Schizoaffektive Psychose 93 8% 73 7% Manische Episode 49 4% 53 5% Depressive Episode 73 7% 69 6% Persönlichkeits-/Verhaltensstörung 81 7% 124 12% Intelligenzminderung 49 4% 35 3% Störung des Sozialverhaltens & der Gefühle 39 3% 21 2% Demenz 219 19% 223 20% Mehrfachnennungen möglich, Prozentzahlen gerundet

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