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7 ifs Erwachsenenvertretung somit den Vorarlberger Gerichten ein bedarfsdeckendes Angebot machen. Im Jahr 2022 konnte dieser Grund- satz allerdings nur noch mit großer Anstrengung eingehalten werden. In einigen Fällen mussten die Gerichte hinsichtlich der Übernahme von Er- wachsenenvertretungen auch um ei- nige Monate „vertröstet“ werden. Mit 44,24 Prozent (zuletzt erhoben per 01.01.2023) an allen (ständigen) ge- richtlichen Erwachsenenvertretun- gen in Vorarlberg hat die ifs Erwach- senenvertretung im österreichischen Vergleich jedenfalls einen besonders hohen Anteil. Im Rahmen der „Erwachsenenver- tretung-Classic“ erfolgte im ver- gangenen Jahr in 124 Fällen eine Erneuerung der gerichtlichen Er- wachsenenvertretung. Im Vergleich zum Jahr 2021 (50 Erneuerungen) stellt dies eine beachtliche Steige- rung um 148 Prozent dar. In rund 11 Prozent aller von der ifs Erwachsenenvertretung wahrge- nommenen Erwachsenenvertre- tungen (einschließlich Verfahren) musste von den Gerichten ein die Selbstbestimmung am weitesten einschränkender Genehmigungsvor- behalt angeordnet werden. Bezogen auf alle (ständigen) gerichtlichen Erwachsenenvertretungen in Vorarl- berg gibt es in 8,01 Prozent der Fälle einen Genehmigungsvorbehalt (zu- letzt erhoben per 01.01.2023). Gerichtliche Anfragen auf Über- nahme (oder Clearing) Die fünf Vorarlberger Bezirks- gerichte übermittelten im Jahr 2022 insgesamt 771 Fälle an die ifs Erwachsenenvertretung und er- suchten diese, entweder direkt die gerichtliche Erwachsenenvertretung zu übernehmen oder ein Clearing durchzuführen. In 6 Fällen erfolgte eine direkte Übernahme , ohne ein Clearing durchzuführen. Klient:innenbezogene Auswertung der Dokumentation der gerichtli- chen Erwachsenenvertretung Die Dokumentation umfasst alle Fälle, für die 2022 die ifs Erwach- senenvertretung als gerichtliche Erwachsenenvertreterin bestellt war („Erwachsenenvertretung-Classic“). Die Prozentangaben beziehen sich jeweils auf die Anzahl der betreuten Klient:innen im Berichtsjahr (Ge- samtzahl 2022: 748 Klient:innen, Neu- bestellungen 2022: 93 Klient:innen). Übersicht der Anfragen der Gerichte 2013 bis 2022 Gerichtliche Anfragen 2021 2022 Anfragen insgesamt 668 771 +15,42% Direkte Übernahmen 7 6 -14,29% Direkte Ablehnungen 19 28* +47,37% * in 22 Fällen wegen Ablebens der betroffenen Person

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