3 Der Verein | Vorwort Im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Sicherheit Vorwort der Vereinsobfrau Es ist immer wieder eine Herausforderung, die Balance zwischen Freiheit, Würde und Sicherheit zu wahren. Das grundlegende Recht auf Selbstbestimmung, ein zentraler Aspekt der Freiheit, lässt sich nicht immer mit demAnspruch auf höchstmögliche Sicherheit vereinbaren. Um größtmögliche Freiheit zu erreichen, die gleichzeitig Sicherheit gewährleistet und die Würde jedes Einzelnen respektiert, bedarf es großer Sensibilität und anhaltenden Engagements. Menschen und deren Rechte zu vertreten ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Insbesondere die Arbeit von Erwachsenenvertreter:innen, Patientenanwält:innen und Bewohnervertreter:innen erfordert umfangreiche fachliche Kenntnisse sowie Empathie. Tagtäglich agieren sie im Spannungsfeld zwischen Freiheit, Würde und Sicherheit. Dabei setzen sie sich für die Rechte von Menschen ein, die aufgrund kognitiver Beeinträchtigungen oder psychischer Erkrankungen ihre Angelegenheiten nicht eigenständig regeln können, ohne Gefahr zu laufen, benachteiligt zu werden. Zudem vertreten sie Personen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden oder Zwangsmaßnahmen unterliegen. Der hier vorliegende Jahresbericht 2023 dokumentiert die Arbeit des Vereins ifs Erwachsenenvertretung, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung, die damit einhergehenden Herausforderungen und erzielten Erfolge. In der Erwachsenenvertretung stellte die Durchführung der Erneuerungs-Clearings für alle „alten Sachwalterschaften“ bis Ende des Jahres 2023 eine außergewöhnliche Hürde dar, die erfolgreich gemeistert werden konnte. In der Patientenanwaltschaft war die Novelle des Unterbringungsgesetzes, die mit Juli 2023 in Kraft trat, von großer Bedeutung. Diese zielt darauf ab, die Rechte von Patient:innen im psychiatrischen Krankenhaus – besonders jene von Kindern und Jugendlichen – zu stärken und für mehr Rechtssicherheit zu sorgen. Die ifs Bewohnervertretung wiederum sah sich mit einer tendenziellen Zunahme an freiheitsbeschränkenden Maßnahmen bei Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf konfrontiert. Gerade in schnelllebigen, komplexen Gesellschaften braucht es Menschen, die sich für andere Zeit nehmen, diese unterstützen, für sie einstehen und deren Rechte geltend machen. Deshalb möchte ich mich als Vereinsobfrau herzlich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Vereins ifs Erwachsenenvertretung, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung bedanken. Ihr persönlicher und unermüdlicher Einsatz sorgt dafür, dass die Klient:innen gesehen, gehört und in ihrer Würde geachtet werden. Unsere Arbeit wäre nicht möglich ohne die Unterstützung unserer Auftraggeber:innen. Deshalb gilt mein Dank dem Bundesministerium für Justiz, dem Land Vorarlberg und dem Vorarlberger Sozialfonds. Zudem danke ich unseren Kooperationspartner:innen, den Gerichten, dem Landeskrankenhaus Rankweil, den Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen und Einrichtungen zur Pflege und Erziehung von Minderjährigen, für die wertschätzende Zusammenarbeit. ○ Mag.Dr. Martina Gasser, MBA Obfrau des Vereins ifs Erwachsenenvertretung, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung
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