ifs_zeitschrift_2_15_sc
2 4 Vertrauen in den brüchigen Boden des Lebens Die Kraft, die aus der Ungewissheit lebt 7 Kann ich euch vertrauen? Einblicke in den Beratungsalltag der ifs Familienarbeit 11 Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser! Peter Kopf über Vertrauen 12 Ein Vertrauensvorschuss, der sich bewährt Martin Brüstle und Andrea Hilbe über 20 Jahre Ambulant betreutes Wohnen 18 Für mehr Radikalität der Mitmenschlichkeit Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung 21 Perspektiven für eine eigenständige Zukunft Ein Wohnhaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge 22 Vertrauen schenkt Freiheit Ein Gespräch mit Logotherapeutin Inge Patsch 33 kurz und bündig News zu aktuellen Veranstaltungen, Personalien und Entwicklungen Inhalt Dr. Julia Kleindinst ifs Redaktion julia.kleindinst@ifs.at wie Niemals zuvor wurde so sehr um unser Vertrauen geworben wie heute. Alle wollen es – ob Unter- nehmen, Politiker, Banken oder Autofahrerclubs. Dabei wird uns suggeriert, dass es beim Geschäft- lichen nicht um eigennützige Interessen, sondern um das Vertrauen von Mensch zu Mensch geht. Genaugenommen müsste dies bei uns das Gegen- teil bewirken und uns eher skeptisch stimmen. Über Vertrauen und Vertrauenskrisen zu spre- chen, liegt jedenfalls im Trend. Es ist aber zu beobachten, dass sich sowohl der Begriff als auch der Umgang bzw. die Praxis in den letzten Jahren verändert und erweitert haben. Da boomt plötzlich die sogenannte „sharing economy“. Wir teilen Auto, Wohnung etc. mit völlig Fremden, denen wir „vertrauen“. Sind die Zeiten von „My home is my castle“ und „Steig nicht zu Fremden ins Auto“ vorbei? Für wirtschaftlichen Vorteil scheinbar schon. Die Ambivalenz unseres Umgangs mit dem Thema Vertrauen wird jedenfalls sichtbar, wenn wir die aktuelle Flüchtlingsproblematik betrachten. Gast- freundschaft ist Vertrauenssache keine Frage. Wenn ich meine Wohnung nun mit einer Flücht- lingsfamilie aus Syrien teile, ohne etwas von ihr zu erwarten, was wäre dann? Dazu zwei Zitate aus der vorliegenden ifs Zeit- schrift: „Wer vertraut, muss sich was trauen!“ und „Selber denken, statt blinden Vertrauens darauf, was andere sagen.“ Wir haben im Folgenden wieder versucht, dem Ver- trauen und seinen Facetten ein wenig nachzuspü- ren. Lassen Sie sich darauf ein und lesen Sie selbst! Vertrauensfrage Editorial
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