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31 Winter 2015 terinnen und Wegbegleitern in seinem nachbar- schaftlichen Umfeld. Persönliche Beziehung Im sogenannten Unterstützerkreis, einem zentra- len Element der „Persönlichen Zukunftsplanung“, wird dies besonders deutlich. Dieser setzt sich jeweils ganz unterschiedlich zusammen. Wichtig dabei ist, dass nicht nur Fachleute eingeladen werden, sondern auch Menschen, zu denen die begleitete Person eine persönliche Beziehung und Vertrauen hat, wie etwa Freunde, Nachbarn oder Mitglieder aus dem gemeinsamen Sportverein. Beim Treffen des Unterstützerkreises geht es darum, gemeinsam das Bisherige Revue passieren zu lassen und das Vertrauen in die Stärken der „planenden Person“, trotz seiner Beeinträchtigung, klar zu kommunizieren. Meist ist es gerade für die Eltern eine ungewohnte Situation, von Außenstehenden zu hören, was ihre Tochter oder ihr Sohn alles kann – welche Fähigkeiten sie/er hat. Und es stellen sich Fragen: Wie kann ich einem Menschen mit einer Beein- trächtigung helfen, Selbstver- trauen in seine Fähigkeiten zu finden, wenn er meist nur zu spüren bekommt, was er alles nicht kann? Wie können Angehörige ihre Liebsten unterstützen, neue, noch unbekannte Wege hin zu mehr selbstbestimmter Lebensqualität zu gehen? Wenn Philipp nun alleine mit dem Bus zur Arbeit fährt und Silvia sich mit Hilfe ihres Sprachcom- puters ihr Leben selbständiger gestalten kann, so haben beide damit einen wichtigen Schritt auf ihremWeg gemacht, selbstbestimmt ihren Platz im Leben zu finden. Von der persönlichen bis zur gesellschaftlichen Ebene: Die „Persönliche Zukunftsplanung“ bietet auf diesemWeg viele hilfreiche Werkzeuge, aber letztlich ist es ein Weg, der nur mit Brücken aus gegenseitigem Vertrauen erfolgreich beschritten werden kann. ○ Mehr Lebensqualität Am besten wird dies deutlich, wenn es um die persönliche Zukunft von Menschen geht. Der Prozess der „Persönlichen Zukunftsplanung“ ist ein Kernprozess der Lebenshilfe und bietet eine ganzheitliche Methode, umMenschen mit Behin- derungen und Angehörige kompetent und indivi- duell zu begleiten. Gemeinsam werden Schritt für Schritt in den verschiedenen Lebensbereichen die persönlichen Ziele hin zu mehr per- sönlicher Lebens- qualität erarbeitet. Die Brücken zu diesen neuen Ufern werden auf gegen- seitigem Vertrauen gebaut. Nur so ist es möglich, auch Neues, Unbekanntes zu wagen und damit letztlich mehr an persön- licher Lebensqualität zu erhalten. Lebensqualität ist ein großes Wort, das immer erst in den per- sönlichen Beispielen wie diesen begreifbar wird: Philipp möchte endlich alleine mit dem Bus in die Werkstätte fahren. Für ihn ist das ein wichtiges Stück Lebensqualität. Wie kann er das schaffen? Silvia kann nicht sprechen, will aber selber ihre Einkäufe erledigen. Wie kann sie mit Hilfe eines Sprachcomputers in der Bäckerei einkaufen gehen und damit mehr Selbstbestimmung in ihrem Leben gewinnen? Diese Bespiele haben eines gemeinsam: Erst das gegenseitige Vertrauen macht es möglich, dass mit dem Instrument der „Persönlichen Zukunfts- planung“ die zukünftige Lebensqualität besser gestaltet werden kann. Denn auf diesemWeg steht der Mensch imMittelpunkt. Es geht um seine Ziele und Fähigkeiten, um neue Möglichkeiten sowie eine wertgeschätzte Rolle in der Gemeinschaft. Dieser Weg ist nicht immer gerade und planbar. Er kann nur erfolgreich begangen werden, wenn sich die Beteiligten zutrauen, den Weg gemeinsam zu gehen. Dies fängt schon beim richtigen Zuhören an. Was will der Mensch, dem wir auf seinemWeg helfen? Da geht es um Träume, Interessen, Fähig- keiten und Ziele. Wenn wir mit den Beteiligten sprechen, spielen vertrauensvolle Beziehungen immer die zentrale Rolle. Sei es die Beziehung des Menschen mit Behinderungen zu seinen Angehö- rigen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Lebenshilfe Vorarlberg oder anderen Wegbeglei- Michaela Wagner Lebenshilfe Vorarlberg Geschäftsführerin „Vertrauen entsteht nicht über Nacht. Es muss stetig wachsen, denn es entsteht aus einer langen Geschichte gemeinsamer Erfahrungen.“ „Dieser Weg ist nicht immer gerade und planbar. Er kann nur erfolgreich begangen werden, wenn sich die Betei- ligten zutrauen, den Weg gemeinsam zu gehen.“
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