ifs_zeitschrift_2_15_sc

7 Winter 2015 hilfe konfrontiert Frau H. mit ihrer nicht wahrge- nommenen elterlichen Verantwortung. Sie bietet ihr als Unterstützung für ihre problematische Situa- tion eine Begleitung durch die ifs Familienarbeit an. Sollte sich an den derzeitigen familiären Verhält- nissen nichts verbessern, wird als Konsequenz das Einleiten weiterer pflegschaftsgerichtlicher Maß- nahmen angedroht. Frau H. verhält sich still, sie wirkt eingeschüchtert. Sie hat sichtbar ein schlechtes Gewissen, macht sich Vorwürfe. Und sie hat Angst – Angst, dass man ihr die Kinder wegnehmen könnte. Am Ende des Gesprächs unterschreibt sie die Hilfeplanvereinba- rung und erklärt sich dadurch bereit, die Unterstüt- zung durch die ifs Familienarbeit anzunehmen. Frau H. unterschreibt „freiwillig“. Frau H. ist alleinerziehende Mutter zweier Kin- der – 9 und 6 Jahre alt. Aufgrund einer akuten Alkoholproblematik musste sie bereits mehrfach stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. In dieser Zeit wurden die Kinder von der Oma betreut. Diese wandte sich zuletzt an die Kinder- und Jugendhilfe. Sie beschrieb, dass die Kinder zunehmend unter der Alkoholerkrankung ihrer Mutter leiden würden. Sie würden mit Wut rea- gieren, ihrer Mutter gegenüber ein ablehnendes Verhalten zeigen und wollten nach der letzten Entlassung aus dem Krankenhaus nicht mehr zu ihr zurück. Nach einer Abklärungsphase findet auf der Bezirkshauptmannschaft das Hilfeplangespräch statt. Die Sozialarbeiterin der Kinder- und Jugend- Kann ich euch vertrauen? Der Aufbau von Arbeitsbeziehungen als stetige Herausforderung in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe

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