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www.ifs.at Seite 11 wickeln konnte, wie er auf andere Men- schen wirkt. Er lernte, die Reaktionen anderer einzuordnen und zu verstehen, um sein eigenes Verhalten regulieren zu können. Ihm einen Spiegel vorzuhalten, erforderte bereits eine gewisse innere Stabilität von Max. Ihn vorsichtig und Schritt für Schritt mit seinem eigenen Verhalten zu konfrontieren, förderte damit weiter seine Frustrationstoleranz und er begann gleichzeitig sich selbst regulieren zu lernen und wurde zuneh- mend unabhängiger. Gegen Ende der zeitlich begrenzten Intensivbetreuung des SIB wurde der Übergang zur ambulanten Betreuung des IfS-Fundament und zugleich zur Tagesbetreuung der „aqua mühle“ in Frastanz über Monate hinweg durch gemeinsame Fortbildungen, Teams, Su- pervision und überlappende Betreuung organisiert. Entscheidend war dabei, die entwicklungsorientierte und struk- turfördernde Haltung der SIB-Arbeit gegenüber dem Klienten Max auch wei- terhin fortzuführen. Nach etwa einem Jahr stellte sich her- aus, dass Max aus dem strukturierten Gruppenangebot der „aqua mühle all- tag“ herausgewachsen war. Auf der Hil- feplankonferenz des Landes Vorarlberg Abt. IVa wurde entschieden, Max‘ Ent- wicklungsschritten Rechnung zu tragen. Das IfS-Fundament bildete gemeinsam mit dem „Therapeutischen Atelier“ des IfS-SIB einen neuen Entwicklungsrah- men. Bei den Übergängen zwischen den In- stitutionen bzw. Abteilungen und ih- ren MitarbeiterInnen war es für Max bedeutend, dass die Menschen, die ihn betreuen und begleiten, mit derselben therapeutisch-entwicklungsbezogenen Haltung arbeiten. Grundlegend dafür waren gemeinsame Seminare (entwick- lungstherapeutischer und strukturbe- zogener Ansatz der „Schule für Natur- therapie“) sowie diese Art der Arbeit in Supervision und gemeinsamen Teams fortzutragen. Damit konnten die Betreu- ungsbeziehungen für Max mit gleicher Haltung erarbeitet und ihm damit ein einheitlicher Entwicklungsraum ange- boten werden. So führen Lebensverän- derungen nicht zu Abbrüchen und Tren- nungen, sondern werden zum Medium von Entwicklung undWachstum! Die weitere Arbeit des IfS-Fundament Das Team des IfS-Funda- ment führte die Arbeit des SIB-Teams mit dersel- ben Haltung gegenüber dem Klienten Max fort. Durch die erbrachte Ar- beit des SIB-Teams hatte Max die nötige Lebens- stärke erhalten, so dass er die Fähigkeiten zur Be- wältigung des täglichen Lebens steigern konnte (die alleinige Arbeit an Fä- higkeiten ist nicht nach- haltig!). Eine wichtige Aufgabe der Fundament- BegleiterInnen ist es nun, diese kürzlich erworbene Stabilität von Max nicht zu überfordern und doch mit dem nötigen Gespür und sensibler Wahrnehmung die Wei- terentwicklung von Max zu fordern. Aufgrund der intensiven gemeinsamen Arbeit und der verschiedenen Ausbil- dungen ist es den MitarbeiterInnen des IfS-Fundament möglich, sich in den Kli- enten Max hineinzuversetzen und ge- nau zu spüren, wo er gerade in seiner Entwicklung steht und was er braucht. Wo steht Max heute? Mittlerweile lebt Max seit drei Jahren selbstständig in einer eigenenWohnung und geht an mehreren Vormittagen die Woche einer Beschäftigung im Rahmen des IfS-Spagat nach. Der Satz eines Mit- arbeiters, „Max, ich hoffe du bleibst uns lange erhalten“, bestärkt Max in seiner ganzen Kraft, die er jetzt zum Leben verspürt. Er wird gebraucht, er wird ak- zeptiert und fühlt sich angenommen. Er gönnt sich gutes Essen und feine Körperarbeit. Max pflegt seine sozialen Kontakte mit seinen Mitmenschen, in- dem er überall mal auf einen Plausch vorbeischaut. Auch geht er inzwischen regelmäßig zur Schule der VHS und bil- det sich dort für seine Zukunft weiter. Max sagt heute seine Meinung, hat eigene Interessen entwickelt und ge- staltet sein Leben. Damit bestätigt er uns als MitarbeiterInnen des IfS-Funda- ment, mit dieser Art und Weise unserer Begleitung und Arbeit mit ihm auf dem richtigenWeg zu sein. DieMitmenschen in seiner näherenUm- gebung kennen und mögen seine vor- sichtige, liebevolle, kontaktfreudige und mitmenschliche Art, die er entwickeln konnte. Man kennt ihn im Supermarkt, in Cafés und im Rathaus, am Bahnhof und beim Kebab-Stand. Max lebt allein in seinerWohnung und ist eingebunden in das soziale Netz in Verbindung mit der ambulanten Betreuung des IfS-Fun- dament. Die MitarbeiterInnen des IfS-Funda- ment arbeiten an der Standhaltung der erworbenen Stabilität und Selbstsi- cherheit weiter. Das schönste Geschenk wäre, wenn Max eines Tages sagen wür- de: „Ich brauche euch nicht mehr, ich kann jetzt alles SELBER!“ Gudula Metzler (IfS-Fundament), Petra Krüger (IfS-SIB), langjährige Betreuerinnen von Max facts IfS-Sozialpsychiatrische Intensivbetreuung Leitung: Dr. Martina Gasser Interpark FOCUS 1 6832 Röthis T 05523/52176 E gasser.martina@ifs.at
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