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www.ifs.at Seite 23 ten Menschen bringt Konflikte mit sich – greifen die MitarbeiterInnen mit ent- sprechenden Interventionen ein. In den wöchentlichen Gruppensitzun- gen wird das Befinden der einzelnen BewohnerInnen wie auch der Gruppe als Ganzes erörtert. Zudem werden or- ganisatorische Dinge wie Putzdienste, Hausordnung und finanzielle Angele- genheiten besprochen und auch anlass- bezogene Aktivitäten kommen nicht zu kurz: Es werden gemeinsame Koch- oder Themenabende organisiert und Ge- burtstage gefeiert. Zudem stehen die IfS-MitarbeiterInnen den BewohnerInnen in rechtlichen und psychosozialen Fragen, im Umgang mit Ämtern und Behörden sowie bei der Wohnungssuche unterstützend zur Sei- te. Die KlientInnen werden über die ver- schiedenen Möglichkeiten, eine Woh- nung zu finden, sowie über alle weiteren wichtigen Schritte informiert. Was ist eine Behördengarantie? Wie groß darf die Wohnung sein, um Wohnbeihilfe zu erhalten? etc. Wichtig ist, dass die BewohnerInnen während der Zeit, in der sie in der Krisen- wohnung leben und sich über die nächs- ten Schritte in ihrem Leben klar werden, eine Beratung in Anspruch nehmen. Diese Beratung und Betreuung soll von einer externen Beratungsstelle im sozia- len Netz Vorarlbergs gewährleistet wer- den, denn eine individuelle Betreuung einzelner KlientInnen durch Mitarbeite- rInnen der IfS-Krisenwohnung wäre für die Gruppendynamik in der WG nicht förderlich. Zudem ist durch eine externe Beratung eine weiterführende Betreu- ung nach dem Aufenthalt in der Krisen- wohnung gewährleistet, was besonders wichtig ist. Selbstverständlich werden die BewohnerInnen auf der Suche nach einer geeigneten Beratung unterstützt. Sie erhalten Informationen, wo Hilfe an- geboten wird und wie diese Hilfe in An- spruch genommen werden kann. Ankunft am richtigen Ort Mein Besuch in der Krisenwohnung hat mich nachdenklich gestimmt, die Schicksale der Bewohnerinnen, die ich kennen lernen durfte, haben mich be- rührt. Als Luise ihr Geschichte zu Ende erzählt hatte, setzte sich Akemi* mit ihrer zweijährigen Tochter zu uns. Auch ihre Lebensgeschichte geht mir nahe. Familiäre Probleme haben bei ihr zum Verlust ihres Zuhauses geführt. Die Er- zählungen der beiden Frauen machten mir deutlich, wie wichtig Einrichtungen wie die IfS-Krisenwohnung für Hilfesu- chende sind. Sie stellen für Menschen, die sich in scheinbar ausweglosen Situ- ationen wiederfinden, einen Rettungs- anker dar. Auf der Heimfahrt frage ich meine Be- gleiterin, Leiterin der Krisenwohnungen im Oberland, was sie persönlich in ihrer Arbeit als wichtig erachtet. Sie erklärt mir: „Ein Erfolg ist, wenn sich die Kli- entInnen in der Wohnung wohlfühlen, wenn sie sich einen Schritt in eine für sie gute Richtung weiterentwickeln können und letztlich an dem Ort ankommen, der für sie in ihrer momentanen Lebens- situation der richtige ist. Das heißt zum Beispiel, dass eine Bewohnerin nach ih- rem Aufenthalt in der Krisenwohnung eine menschenwürdige, finanzierbare Wohnung bezieht. Es ist schön, dass uns dies in vielen Fällen gelingt!“ ● *Name von der Redaktion geändert. facts IfS-Krisenwohnungen Unterland in Bregenz, Hard und Dornbirn Elisabeth Angerer T 05576/74699 E krisenwohnung.unterland@ifs.at IfS-Krisenwohnungen Oberland in Feldkirch und Bludenz Bernadette Kühne-Rümmele T 05522/85222 E krisenwohnung.oberland@ifs.at • 63 Personen – davon 41 Frauen, 6 Männer und 16 Kinder – wohnten 2010 in den IfS-Krisenwohnungen. • Die durchschnittliche Verweildauer pro Person betrug rund 107 Tage. • 20,6 % der BewohnerInnen konnten ihren Aufenthalt selbst bezahlen, 25,4 % erhielten eine teilweise Unterstützung und in 54 % der Fälle wurde der Aufent- halt zur Gänze durch die Sozialhilfe finanziert. Statistik 2010 Infos und Angebote IfS-Delogierungsprävention Koordinationsstelle Interpark FOCUS 1 6832 Röthis T 05523/ 52176 Menschen,die vomWohnungsverlust bedroht sind, können sich neben der Koordinationsstelle selbstverständ- lich auch an alle IfS-Beratungsstellen (www.ifs.at) wenden. Es gibt eine enge Kooperation mit den ambulanten Beratungsstellen der Wohnungslosenhilfe. Auch dort erhält man kompetente Unterstüt- zung, um den Wohnungsverlust zu verhindern. DOWAS Beratungsstelle Merbodgasse 10 6900 Bregenz T 05574/ 4638251 Beratungsstelle Kaplan Bonetti Klostergasse 2 6850 Dornbirn T 05572/ 205226 Caritas Wohnungslosenhilfe Jahnplatz 4 6800 Feldkirch T 05522/ 2001200 Um drohende Delogierungen ab- wenden zu können, ist es notwendig, dass alle beteiligten Systempartner sich gut vernetzen und abstimmen. Daher gibt es eine enge Zusammen- arbeit zwischen der IfS-Koordinati- onstelle, den Gemeinden und den gemeinnützigen Wohnbauträgern. Dadurch können viele Haushalte schon sehr früh erreicht werden. ●

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