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www.ifs.at Seite 28 Barrierefreies Wohnen betrifft alle, die gerne frei und uneingeschränkt woh- nen und leben möchten. Denn Barriere- freiheit heißt: vorausplanen und an die Zukunft denken. Barrierefreies Wohnen hat bisweilen noch den Beigeschmack von „behin- dertengerecht“. Man denkt an sterile Funktionsarchitektur und Hilfsmittel im Krankenhaus-Stil und das löst bei manchen Menschen eine Abwehrreakti- on aus. Sie sind der Meinung, das hätte nichts, aber auch gar nichts mit ihrem Leben zu tun. Dabei unterstützt barrie- refreies, anpassbares Wohnen alle Men- schen und das in den unterschiedlichs- ten Lebensphasen. Es bedeutet einfach: sich so viel Bewegungsfreiheit in den eigenen vier Wänden zu gönnen, wie es nur möglich ist. Barrierefreiheit beginnt im Kopf! Dann nämlich, wenn das Bewusstsein für Räume, Platzbedarf und die ganz indi- viduellen Bedürfnisse beim Leben und Wohnen erwacht. Barrierefrei steht für Mobilität und Selbständigkeit in allen Lebensphasen. Dazu braucht es oft nur ein paar Überlegungen, die man schon clever bei der Planung berücksichtigt und auf die man im Fall des Falles zu- rückgreifen kann. Bewegen Bewegungsfreiheit – ja bitte! Dazu ist vor allem eines wichtig: vorausplanen. Betroffen sind nicht nur Rollstuhlfahrer – an die wohl viele zuerst denken. Auch Eltern mit Kinderwägen, kleine und gro- ße PatientInnen mit Gipsfuß oder ältere Menschen – sie alle kämpfen mit und gegen Barrieren. Und diese haben vie- le Formen: Plötzlich ist die Türe zu eng, der Aufzug zu knapp bemessen oder der Zugang in ein Gebäude schlichtweg unmöglich. Ganz einfache Maßnahmen können zur besseren und sicheren Be- nutzbarkeit der Wohnumgebung we- sentlich beitragen. Wohnen und Schlafen Kinder sind ständig in Bewegung. Daher brauchen Sie auch zu Hause viel freien Bewegungsraum. Am besten ohne Stol- perfallen im Wohnbereich sowie auf dem Weg nach draußen, Richtung Ter- rasse oder Garten. Das Gleiche gilt für ältere Menschen, denn sie verbringen viel Zeit in den eigenen vier Wänden. Zwar sind sie nicht mehr so ungestüm unterwegs, aber dafür oft auf unsiche- ren Beinen. Da wird eine Gehhilfe oder ein Mensch, der unterstützend eingreift, zum unersetzlichen Partner. Und das er- fordert zusätzlichen Platz. Kochen Viele Küchen sind für„normal große“ Kö- che gebaut, die großen und kleinen tun sich schwer. Und da sind wir schon beim springenden Punkt: Worauf kommt es an, damit alle die Küche mühelos be- nutzen können? Höhenverstellbare oder unterschiedliche Höhen von Arbeits- flächen einplanen, bei Bedarf auch un- terfahrbare Küchenkonzepte nutzen. Oberschränke können ebenfalls in der Höhe verstellbar sein, Unterschränke im Sockelbereich unterfahrbar. Besonders wichtig ist in der Küche der Bewegungs- freiraum von 150 cm! Vor allem dann, wenn gemeinsamgekocht und viel Platz benötigt wird. Baden Im Badezimmer hat sich Barrierefreiheit bereits breitgemacht.Zu schwellenlosen Duschen und unterfahrbaren Waschti- schen gesellen sich rutschfeste Fliesen, berührungslose Armaturen mit Ther- mostat-Technik, damit man sich nicht verbrühen kann. Um bei der Planung nicht baden zu gehen, gibt es eine ein- fache Lösung: ausreichend Bewegungs- raum einplanen. In Zahlen heißt das jeweils 90 cm nebenWC oder Duschsitz und 150 cm zum gegenüberliegenden Gegenstand oder der Wand. Und: Von Anfang an eine schnelle und einfache Umrüstung mit einkalkulieren. Fertig. Planen Wahrscheinlich können Sie nicht in die Zukunft schauen, aber Sie können vo- rausdenken und in dem Bewusstsein bauen, dass sich Ihre Wohnumgebung an Sie anpasst – in allen Lebensphasen. Wer rechtzeitig plant, kann nachher mit gutem Gewissen die Kosten vernachläs- sigen. Das Zauberwort heißt „Anpass- bares Wohnen“. Dazu kommt, dass die Vorarlberger Landesregierung barrie- refreies Bauen als förderungswürdiges, nachhaltiges Thema erachtet. Denken Sie voraus und lassen Sie sich dabei för- dern – dann ist Ihnen ein Leben in voller Bewegungsfreiheit sicher. ● Barriere:Frei! für alle facts Menschengerechtes Bauen Leiter: Ing. Hermann Mayer Vorarlberger Wirtschaftspark 6840 Götzis T 05523/558260 M 0664/1402190 E menschengerechtes.bauen@ifs.at Fotos: Hermann Mayer

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