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www.ifs.at Seite 31 kingopfer“. Personen, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit mit Betroffenen von Stalking arbeiten, sehen sich immer wieder mit Menschen konfrontiert, die fälschlicherweise vorgeben, von Stal- king betroffen zu sein. Das sog.„Falsche- Opfer-Syndrom“ stellt in der alltäglichen Arbeit von PolizeibeamtInnen und Bera- terInnen eine große Herausforderung dar. Was ist über das Falsche-Opfer-Syn- drom bekannt? Wie ist es zu erkennen? Und welcher Umgang empfiehlt sich mit Fällen dieser Art? ● Viele Kinder – im deutschsprachigen Raum sind es über 100.000 – sind frem- duntergebracht. Da ihre leiblichen El- tern aus unterschiedlichsten Gründen nicht für sie sorgen können, leben diese Kinder in Einrichtungen der Jugendhilfe oder in Pflegefamilien. Viele von ihnen haben bereits traumatische Dinge er- lebt, bevor sie in eine Ersatzfamilie oder Einrichtung gebracht werden. Das Schicksal der Fremdunterbringung wird in herkömmlichen Kinderbüchern nicht thematisiert. Vielmehr gibt es meist ein Happy End. Doch die Realität sieht manches Mal anders aus. Für jun- ge Menschen, die nicht in ihrer eigenen Familie aufwachsen können, bleiben die herkömmlichen Kindergeschichten, die mit einer glücklichen Familie enden, nur ein Traum. Die Geschichten bilden kaum ihre viel schlimmeren Erfahrungen ab. Und sie spiegeln noch weniger ihre ak- tuelle Situation wieder: die Trennung von den leiblichen Eltern. Im Gegenteil: Die Geschichten in den Kinderbüchern zeigen ihnen immer wieder in subtiler Weise, dass sie selbst anders sind als die Kinder in den Büchern. Die Suche nach Kinderbüchern, in de- nen sich auch „Heimkinder“ wiederfin- den können, gestaltete sich bislang als äußerst schwierig. Jedoch wären solche Kinderbücher ein wertvolles Mittel, um die vergangenen Erlebnisse und die ak- tuelle Situation aufzuarbeiten oder um zumindest mit den Kindern darüber ins Gespräch zu kommen. Die Schriftstellerin Erika Kronabitter beschreibt und zeichnet in „Sarah und die Wolke“ den Weg eines Kindes, das nach Jahren der Misshandlung bei ihren Eltern vom Jugendamt in einer Wohn- gemeinschaft untergebracht wird. Das Buch ist hauptsächlich für Kinder von ca. 5 bis 10 Jahren gedacht, die auf Grund von Gefährdungen von ihren Eltern ge- trennt aufwachsen müssen. Es öffnet aber auch den anderen Kindern ein Ver- ständnis dafür, wie schwierig das Leben in Familien sein kann. So bietet es einen guten Einstieg in Gespräche über die fa- miliären Situationen von Kindern. Dr. Hubert Löffler Geschäftsführer IfS-Familienarbeit Sarah und dieWolke von Erika Kronabitter 2010 Edition Art & Science ISBN 978-3-902157-76-8 Sarah und die Wolke Ein Buch für Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können Infos und Angebote „Frauen und Gewalt“ Eine Veranstaltungsreihe der IfS-Gewaltschutzstelle in Kooperation mit dem Frauenmuseum Hittisau Platz 501, 6952 Hittisau T 05513/620930 M 0664/88431964 www.frauenmuseum.at 12. Mai 2011, 20 Uhr „Vergewaltigungsmythen“ Vortrag Barbara Krahé 9. Juni 2011, 20 Uhr „Falsche Stalkingopfer“ Vortrag Justine Glaz-Ocik Ausstellungseröffnung „Silent Witnesses“ 5. Mai 2011, 19.00 Uhr in Kooperation mit der IfS-FrauennotWohnung Dreißig bis vierzig Frauen werden jährlich in Österreich ermordet. Viele davonvon ihrenEhemännern,Lebens- gefährten, Brüdern oder Ex-Partnern. Jede Silhouette steht stellvertretend für eine Frau, die in den vergange- nen Jahren in Österreich umgebracht wurde. Diese Frauen standen mitten im Leben. Sie hatten Familie, hatten FreundInnen, hatten Träume. Jetzt sind sie für immer stumm. Es liegt an uns, ihre Geschichte nicht zu verges- sen: Gewalt an Frauen ist ein Verbre- chen gegen die Menschenrechte.

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