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www.ifs.at Seite 10 Helfen, wenn Hilfe nicht gesucht wird IfS-Familienarbeit zwischen Zwang und Angebot Helfen, wenn Hilfe nicht gesucht wird oder wenn Hilfe gar abgelehnt wird. Zum Beispiel wenn die Kinder in einer Familie gefährdet erscheinen und das Jugendamt die Eltern zuerst unterstüt- zen will, anstatt die Kinder gleich aus der Familie zu nehmen. Dann werden MitarbeiterInnen der IfS-Familienarbeit zu diesen Eltern geschickt. Die Kunst des Helfens wird zu einer Kunst des Mo- tivierens: die Kunst, eine ungewünschte Beziehung so zu gestalten, dass daraus eine nutzbringende und gewünschte wird. Die Ablehnung der Hilfe kann viele Gründe haben: beispielsweise schlechte Erfahrungen mit anderen HelferInnen, Schuldgefühle, Angst vor Konsequen- zen, Befürchtungen vor Kontrolle. Viele Menschen meinen, alles selbst bewälti- gen zumüssen, und schämen sich,wenn sie Hilfe brauchen. Ganz besonders in der Erziehung der Kinder, die doch jede/r schaffen müsste. Umso erstaun- licher ist es, dass trotz dieser Anfangs- situation der Großteil der 200 Familien, die von der IfS-Familienarbeit laufend betreut werden, die nicht gewünschte Hilfe schließlich doch annimmt. Und dann kommt es des Öfteren vor, dass Eltern nach zwei Jahren Betreuung in ihrer Rückmeldung schreiben:„Man war nicht aufdringlich und es wurde mir Mut gemacht“ oder: „Gefreut hat mich, dass man ganz bei der Sache war, sehr einfühlsam war, mich gestärkt hat und mir die Hoffnung vermittelt hat, dass al- les wieder gut werden kann“. Beziehungsfördernde Worte und Taten Damit ein Durchbruch am Beginn ei- ner unerwünschten Beratung gelingt, müssen die Fachkräfte selbst hoch mo- tiviert sein, in ihrem Team einen guten Rückhalt haben, überzeugt sein, dass sie helfen können, und sie sollten auch bald entsprechende Hinweise setzen können. Passives Zuhören und falsche Erwartun- gen an die Initiative von Seiten der El- tern sind selten angebracht. Hingegen ist aktives Hinhören und tatsächliches Interesse an der Situation des Gegen- übers wesentlich. Vertrauensbildende Aktivitäten sind wichtiger als zielgerich- tete Problemanalysen. Das Andeuten von Lösungsrichtungen ist manchmal besser als bescheidene Zurückhaltung. Die Kunst des Helfens besteht in dieser Phase in der Kunst der beziehungsför- dernden Worte und Taten. Und in der Kunst, sich auf die Sprache und dieWelt der KlientIn einzulassen, ohne die eige- ne Sicht aus den Augen zu verlieren. Aktiver Zugang auf hilfebedürftige Menschen Wenn dann ein Minimum an Vertrau- en und positiver Beziehung entstanden ist, kann an den eigentlichen Zielen der Unterstützung der Erziehung gearbei- tet werden. Was nicht heißt, dass nicht schon vorher eventuelle Schutzmaß- nahmen für die Kinder gesetzt werden können und müssen. Diese bewegen sich häufig auf einem schmalen Grat zwischen Hilfe und Kontrolle oder bes- ser gesagt zwischen gelingender und nicht gelingender Hilfe. Das aktive Zugehen auf hilfebedürfti- ge Mitmenschen und eine gestaltende und zielorientierte Hilfeleistung, wie sie in der nachgehenden Familienarbeit, aber genauso in der Jugendhilfe, in der Bewährungshilfe und in machen Berei- chen der Suchthilfe notwendig ist, sind ein bedeutender Aspekt in der Kunst des Helfens. ● facts IfS-Familienarbeit Feldkirch 6800 Feldkirch Ganahl-Areal, Schießstätte 14 T 05522/39566 E ifs.fa.feldkirch@ifs.at IfS-Familienarbeit Bludenz Obdorfweg 1 6700 Bludenz T 05552/66907 E ifs.fa.bludenz@ifs.at Dr. Hubert Löffler Geschäftsführer IfS-Familienarbeit hubert.loeffler@ifs.at

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