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11 Sommer 2013 Aufbruch ist ein Thema, das vor allemmit Jugend assoziiert wird, während die Lebensmitte eher mit „zur Ruhe kommen“ in Verbindung gebracht wird. Doch gerade das Erwachsenenalter ist eine Zeit voller Umbrüche, die Veränderungen und Aufbruch erfordern. Was macht heutzutage ein „normales Leben“ eines Erwachsenen aus? Was ist in unserer heutigen Gesellschaft „normal“, was ist „richtig“? Die gesell- schaftlichen Werte verändern sich, die Herausfor- derungen an jede/n Einzelne/n werden größer und das Leben für viele komplizierter. Immer häufiger geraten Menschen in Situationen, in denen sie nicht recht weiter wissen oder in denen sie sich überfordert fühlen. Die heutigen Lebensläufe sind seltener gradlinig, sondern geprägt von Unterbrechungen und Neuorientierungen. Die Entwicklungsauf- gaben eines Erwachse- nenlebens heute sind ähnlich wie früher: Berufswahl – Arbeitsplatz – Heirat – Familien- gründung – Altwerden. Aber: Die Veränderungsge- schwindigkeit nimmt zu. Werte und Wissen sind nicht mehr so eindeutig. Wichtige Fragen sind: Berufswahl: Eine Ausbildung oder mehrere? Lebenslanges Lernen? Arbeitsplatz: Arbeitsplatzwechsel? Arbeitslosig- keit? Flexibilität? Steigender Arbeitsdruck? Befri- stete Arbeitsverträge? Heirat: In Partnerschaft leben – Heirat? Alleine leben? Scheidung? Individualität in einer Partnerschaft leben? Familiengründung: Kindererziehung? Kinder und/ oder Beruf? Was macht eine „gute“ Mutter aus, was einen „guten“ Vater? Altwerden: Renteneintritt? Alt sein in der heu- tigen Gesellschaft? Umgang mit Krankheit und Tod? Lebenssinn: Leistung? Karriere? Kinder als Selbstverwirklichung? Rollenverständnis: Frauenrolle? Männerrolle? Sandwichproblematik: Die Eltern werden oft abhängiger von den eigenen Kindern – wer übernimmt die Pflege? Vereinbarkeit von Beruf und Pflege? Vereinbarkeit von Zeit für die eige- nen Kinder, die eigene Beziehung und Pflege? Auseinandersetzung mit der Rollenumkehr von „betreutem Kind und betreuenden Eltern“? Die Unauffälligkeit der mittleren Jahre Dr. François Höpfinger schreibt im unimagazin (Universität Zürich, 2/98). „Das Auffälligste an den mittleren Jahren ist […], dass sie so unauffällig verlaufen. Meist handelt es sich um allmähliche Wandlungsprozesse.“ Das macht es auch vielen unserer KlientInnen schwer. Sie bemerken, dass ihre Lebensfreude, ihre Energie kaum noch spür- bar ist. Dass es ihnen schwer fällt, ihren Alltag zu bewältigen. Aber es gibt oft keine eindeutigen Anlässe, die als Ursache benannt werden könnten. Zeit des Aufbruchs. Zeit der Veränderung. Was bringt die Lebensmitte mit sich? „Das Auffälligste an den mittleren Jahren ist […], dass sie so unauffällig verlaufen.“
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