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wie 16 Das Leben eines jeden Menschen ist von Brü- chen, Krisen und Übergängen gekennzeichnet, welche die Chancen zu persönlichemWachstum und Reifung in sich bergen. Insofern ist es auch ein Bedürfnis eines jeden, seinen eigenen Weg zu gehen. Damit geht einher, selbst herauszufinden, was einem Freude bereitet oder wie man sein Leben gestalten möchte, auch wenn dies mitunter zu Unverständnis führt oder Irritation seitens der Gesellschaft hervorruft. Mit den Worten „Ich bin alt genug, um selbständig zu sein“, artikulierte die 40-jährige Frau K., die eine Lerneinschränkung hat, ihr Streben nach Auto- nomie. Bis zu jenem Zeitpunkt lebte sie in einer betreuten, stationären Einrichtung. Trotz des Wissens um die Bedeutung von Selbstbestimmung musste sie gegen Widerstände ankämpfen und ihre Fähigkeit, für sich selbst und für ihr Leben Verantwortung zu übernehmen, unter Beweis stellen, was auch ein gewisses Maß an Fehlertole- ranz einschließt. Letztes Jahr war es dann soweit, der Einzug in eine eigene Wohnung in Dornbirn glückte. Sie schuf sich damit ihr erstes eigenes Zuhause. Ihr Anliegen, ein gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft zu führen sowie ein Teil der Gesellschaft zu sein, ging somit in Erfüllung. Dies bedeutete nicht nur neue Erfahrungen zu sammeln, ihre lebenspraktischen und sozialen Kompetenzen zu erweitern, sondern auch Grenzen kennen zu lernen, zu verstehen und adäquat damit umzugehen. Beruf, Gestaltung der Freizeit, finanzielle Angele- genheiten sowie Zukunftsperspektiven – Themen die auch uns nur allzu bekannt sind – beschäftigen Frau K. Denn auf der Suche nach ihrem eigenen Lebensstil ist sie tagtäglich damit konfrontiert, die Balance zwischen den unterschiedlichsten Polaritäten zu halten, wie der Zuversicht und Ver- zweiflung, dem Gelingen und Scheitern, demMut und der Angst vor Unbekanntemwie auch Neuem. Nichtsdestotrotz erweist sich Frau K. schier als „Lebenskünstlerin“ – sowohl im Erproben und Ausleben verschiedener Rollen als auch imWissen darum, was sie in ihrem Leben möchte und was nicht: Selbstbestimmung bedeutet für sie demzufolge, die Wahlmöglichkeit, Akteu- rin ihres eigenen Lebens zu sein, wie auch ihre eigene Geschichte selbst zu schrei- ben. Indem sie diesen indivi- duellen Lebensweg beschreitet und zu bewältigen versucht – unabhängig davon wie dieser Weg verläuft und aussieht –, setzt sich Frau K. dadurch stets mit sich selbst, der Gesellschaft sowie der Welt auseinander und wächst an den damit einher- gehenden, neuen Herausforderungen. ○ Vom AufBruch zum UmBruch. „Ich bin alt genug, um selbständig zu sein“, bekräftigt die 40-jährige Frau K. Mag. Janet Genewein ifs Fundament janet.genewein@ifs.at Wissen ifs Fundament bietet Beratung, Begleitung und Unterstützung für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung und/oder Menschen mit Lernbe- hinderung, die selbständig und selbstbestimmt wohnen und leben wollen.

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