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wie 20 Am Projektort Der erste Eindruck der beiden ist: „Oh Gott, wo sind wir hier gelandet?“ Als wir die Schlafstätten besichtigen, haben beide deutlich Anderes erwartet, finden es aber ziemlich gemütlich. Bereits am näch- sten Tag sind beide gut gelaunt und finden es „gar nicht mehr so schlimm“. Die Freude ist groß, als wir nach sechs langen, intensiven Tagen endlich am Ziel sind. Der Pro- jektplatz ist einfach, mit dem Nötigsten ausgestat- tet, fließend Wasser, Strom, Kompostklo. Die Schlafplätze der Jugendlichen haben keinen Strom. B. bewohnt ein großes Zelt mit einem Bett, Tisch und Couch. Ihm gefällt der Platz sofort und er beginnt gleich, sich einzurichten. Für R. habe ich einen kleinen Caravan vorgesehen. Wie sich zeigen wird, hat R. starke Ängste, nachts allein zu sein. Er wird in den folgenden Tagen noch ein paarmal umziehen und sich letztlich einen Platz unweit von B. und mir suchen, wo er sein Zelt aufschlägt. Ich selbst lebe für die Dauer des Projekts in einem Caravan und bin der Einzige, der ein Handy für Notfälle dabei hat. Der Platz gehört einer Frau aus Deutschland, Astrid, die vor zehn Jahren ausgewandert ist. Die Gebäude sind hauptsächlich aus alten Steinrui- nen wieder aufgebaut. Das größte Gebäude ist die Gemeinschaftsküche. Überhaupt ist das Leben am Platz stark von Gemeinschaftsgedanken geprägt. Das kann jeder, der hierher kommt, praktisch von Anfang an miterleben. Eine große Aufgabe für mich ist es, dass neben demMiterleben auch ein Mitwirken geschaffen wird. Neben Freunden oder Besuchern, die zeitweise mit uns zusammenleben, gibt es noch zwei Hunde. Einer von ihnen hatte eine zentrale Bedeutung für R. Wie oben schon erwähnt, waren die Nächte für R. eine große Herausforderung. Nach der ersten Woche entschieden wir, dass ein Hund zusammen mit R. im Zelt schlafen dürfe. Von da an besserte sich die Situation. Trekking Die Trekkingtour. Gekennzeichnet durch: Schla- fen im Zelt, Kochen über Feuer, stundenlanges Wandern, Hitze, als Hauptnahrungsmittel Nudeln, schmerzende Füße und ein einmaliges, unvergessliches Erlebnis… Unsere Anreise war sehr lang und anstrengend. Deshalb verzichtete ich auf ein anschließendes Trek- king. Wir blieben einige Wochen am Projektplatz und starteten erst dann die Trekkingtour. Mit dem Bus fahren wir an den Atlantischen Ozean etwa 100 km oberhalb von Lissa- bon. Von da aus geht es zu Fuß, immer am Strand ent- lang, Richtung Norden. Wir sind zehn Tage unterwegs und zwischen 100 und 150 km gelaufen, wobei ein Tag Rast auf einem Campingplatz gehalten wurde. Die Wanderung ist körperlich relativ anspruchs- voll, da die Rucksäcke durchschnittlich 10 bis 12 kg wiegen (neben Zelt, Schlafsack, Isomatte, Kleidung müssen wir auch Wasser und Verpflegung mitfüh- ren, da wir nicht jeden Tag die Möglichkeit haben einzukaufen). Hinzu kommt, dass weite Teile der Strecke direkt am Strand gelaufen werden, also im Sand, was anstrengender ist, als auf einem gete- erten Weg zu wandern. Wissen ifs Jugend- Intensiv- Programm bietet Jugendlichen die Möglich- keit, für zehn Wochen im Ausland neue Erfahrungen zu machen. Eine Betreuungsperson begleitet zwei Jugendliche auf diesemWeg. Es wird sehr viel Zeit in freier Natur verbracht und es entstehen viele Gelegenheiten, eigene Stärken zu entdecken, neue Verhaltenswei- sen zu erproben, auf die aktuelle Lebenssituation einzugehen, um neue Zukunftspläne zu entwickeln.
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