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wie 14 Eine ehemalige Klientin des Ambulant betreuten Wohnens hat ihre Berufswahl getroffen – sie möchte im Sozialbereich Fuß fassen und absol- viert deshalb den Studiengang „Soziale Arbeit“ an der FH Campus Wien. Eine Erfolgsgeschichte. Das ifs Ambulant betreute Wohnen (AbW), eine Maßnahme der Kinder- und Jugendhilfe, bietet Jugendlichen in elf angemieteten Wohnungen ein „Experimentierfeld“ auf demWeg in deren Selbständigkeit. Gemäß demMotto „Willkommen im Leben“ stellt das AbW eine große Herausforderung im Alltag der Jugendlichen dar. Jeweils zwei Jugendliche woh- nen in einer Wohnung und erhalten in wöchent- lichen Terminen durch ihren zuständigen Betreuer Unterstützung in ihrer persönlichen Entwicklung, insbesondere bei der Gestaltung und Bewältigung ihres Alltags. Die Häufigkeit der Termine mit den Jugendlichen hängt stark von deren Bedürfnissen ab. So finden wöchentlich ein bis fünf Termine mit den von uns betreuten Jugendlichen statt. Für die Betreuungsform ist eine Tagesstruktur, eine aus- reichende Vertragsfähigkeit und Eigenverantwor- tung der Jugendlichen notwendig. Auch die Eltern werden in regelmäßigen Gesprä- chen in ihrem Ablösungsprozess von den Kindern unterstützt und in die Betreuung miteinbezogen. Vor acht Jahren Yvonne durfte ich vor ca. acht Jahren im Rahmen des Ambulant betreuten Wohnens begleiten. Auch wenn es im Leben von Yvonne viele Themen gab, die sie in ihrem Alltag immer wieder vor große Herausforderungen stellten und sie oft „steinige“ Wege gehen musste, zählte sie zu jenen Jugend- lichen, die bereit waren, sich diesen zu stellen. So gab es in der Zeit der Betreuung viele Hochs und Tiefs. Yvonne wurde von mir stets darin gefordert, sich ihren Problemen zu stellen und nicht davon- zulaufen. Dies stellte nicht nur sie vor Herausfor- derungen, sondern auch mich. Es entsteht ein Miteinander Als Yvonne sich dazu entschloss, ihre Zelte in Vorarlberg abzubrechen und nach Wien zu ziehen, verfolgte ich dieses Vorhaben mit „Bauchschmer- zen“. Auch wenn die Betreuung damit abschlossen wurde, musste ich immer wieder an sie denken. Ich fragte mich, ob sie ihren Weg finden würde, ob es die richtige Entscheidung war, ihren Umzug nach Wien zu unterstützen. Auch uns in der Betreuung fällt es manchmal schwer, Jugendliche gehen zu lassen. Auch wir bauen eine „Beziehung“ zu Willkommen im Leben Im Ambulant betreuten Wohnen lernen Jugendliche mit den Herausforderungen des Alltags klarzukommen und diese erfolgreich zu meistern.

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