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wie 16 Für das Leben lernen Durch die Regeln im AbWwusste ich, dass ich wie- der zu meinen Eltern nach Hause muss, wenn ich mich nicht daran halte. Das wollte ich vermeiden und somit fing ich an, mich Schritt für Schritt auf die Sozialarbeiterin und ihre Arbeit einzulassen. Ich hatte durch die ständigen verpflichtenden Ter- mine zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl, dass mir zugehört wird, dass ich verstanden und ernst genommen werde. Das machte es mir immer leich- ter, Vertrauen zu fassen und auch die an mich gestellten Anforderungen zu erfüllen. Ich wollte beweisen, dass ich schon erwachsen bin und selbst- ständig leben kann. Ich wollte es meinen Eltern und meiner ifs Betreuerin zeigen. Aber in erster Linie musste ich es mir selbst beweisen. Das sah ich damals aber nicht, ich glaubte ja, alles besser zu wissen. Durch die Betreuung lernte ich, mit meiner familiären Konfliktsituation umzuge- hen und vieles mehr, das darüber hinausgeht. Ich wurde auf ein eigenständiges Leben vorbereitet. Es wurde eine Basis geschaffen, ummeinen Alltag selbst bewältigen zu können, auch für mein spä- teres Leben ohne professionelle Betreuung. Die vereinbarten Regeln beinhalteten einen struk- turierten Alltag durch Schule oder Arbeit, das Erfüllen von Aufgaben, d.h. bestimmte Termine wahrzunehmen und mich um Dokumente zu küm- mern, das Einhalten von jugendgerechten Ausgeh- zeiten, die Mitarbeit mit meiner Betreuerin etc. Es war nicht immer einfach, ich fühlte mich auch manchmal sehr einsam, aber so war ich gezwun- gen, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen, zur Ruhe zu kommen und das Erlebte zu reflektieren. Auf in ein neues Leben Kurz vor meinem 18. Geburtstag beschloss ich dann, dass ich nicht mehr in Vorarlberg leben möchte, da ich glaubte, ich könne mit einem Umzug vor meinen Problemen davonlaufen. Andrea Hilbe sagte mir ihre Unterstützung bei meinem Umzug zu, wenn ich alles andere orga- nisierte. Ich kümmerte mich um eine Lehrstelle und einen geeigneten Wohnplatz, vorerst in einem Jugendwohnheim. Meine Betreuerin und ich fuhren dann gemeinsammit dem Zug nach Wien, um uns anzuschauen, wie ich zukünftig leben und wohnen werde. Nachdem auch Andrea Hilbe meinem Umzug, bestimmt mit Bauchweh, zustimmte, konnte ich meine geglaubte Freiheit förmlich schon riechen. Alles andere als einfach Doch es war alles andere als einfach. Ich war ganz allein und konnte nicht einfach schnell irgendwo hinfahren und mir Hilfe holen. Ich konnte nur Informationen über das Telefon bekommen und „Ich hatte durch die stän- digen verpflichtenden Ter- mine zum ersten Mal seit langer Zeit das Gefühl, dass mir zugehört wird, dass ich verstanden und ernst genommen werde.“ Eine Wohnung als Experimen- tierfeld auf demWeg in die Selbstständigkeit
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