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wie 20 Freiheit ist die Last der Entscheidung Das ifs Fundament ermutigt Klienten „zur Wahl“ und unterstützt sie dabei, reflektierte Entscheidungen treffen zu können. Selten sind es Wahlmöglichkeiten, die unser Leben dann von heute auf morgen komplett verändern. Meistens sind es „nur“ kleine Entscheidungen, die wir treffen können. Diese geben jedoch eine (entscheidende) Richtung vor und konfrontieren uns folglich mit unseren Wünschen. Wenn wir die Wahlmöglichkeiten aktiv nutzen, gehen diese Wünsche am Ende auch gerne mal in Erfüllung. Ambulant vor stationär Wie kann ich mein Leben mit meiner Behinderung gestalten? Wo werde ich mit meiner Beeinträch- tigung wohnen können? Kann ich eigenständig leben oder soll ich mich nicht doch lieber wieder in eine „Schutzhütte“ begeben? Darf ich das über- haupt selbstbestimmt entscheiden? Dazu heißt es im Vorarlberger Chancengesetz (sinngemäß): „ambulant vor stationär“. Das bedeu- tet, eine Vorentscheidung wird hier bereits getrof- fen: „Zuerst soll die Möglichkeit für ein Leben in Eigenständigkeit in Betracht gezogen werden.“ (Gott sei Dank so und nicht umgekehrt!) Dennoch gibt es Wahlmöglichkeiten. Wo will ich einmal wohnen? Da, wo ich aufge- wachsen bin, oder in der Nähe mei- ner Arbeit (oder Beschäftigung) oder doch lieber in einer Stadt? Alleine oder mit meinem Partner oder mit mehreren anderen zusammen? Welche Unterstützung brauche ich? Wer soll mich auf diesemWeg beraten und begleiten? Das ifs Fundament ermutigt Klienten zur Wahl und unterstützt sie dabei, reflektierte Entschei- dungen treffen zu können. Aus dieser (täglichen) Auseinandersetzung seit beinahe 20 Jahren ent- wickeln (und verändern) sich auch die autonomen Angebote im Bereich ambulantes Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigung. ○ Soll ich mich nun für dieses oder besser doch für jenes entscheiden? Hoffentlich treffe ich die rich- tige Entscheidung. Was, wenn ich mich „falsch“ entscheide? Solche Fragen kennen wir alle. Und wenn dann noch eine dritte und vierte Wahlmög- lichkeit hinzukommt, dann reden wir gerne schon mal von einer Qual der Wahl. Wir (in unserem Land) sind in der privilegierten Situation, immer wieder vor die Wahl gestellt zu sein. Denn keine Wahl zu haben, wäre eine echte Qual. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Möglichkeiten nutzen, wenn sich wieder einmal die Frage stellt. „Wir sind in der privilegier- ten Situation, immer wie- der vor die Wahl gestellt zu sein. Denn keine Wahl zu haben, wäre eine echte Qual.“
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