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5 Sommer 2014 Mit Begleitung durch die Krise In der ifs Erstberatung widmen wir uns den kon- kreten, aber auch den noch unklaren Anliegen, bieten Unterstützung bei der Klärung sowie Beratung. Wir begleiten in Krisensituationen, wenn sich die Situation für den Betroffenen akut zuspitzt und die ihm zur Verfügung stehen- den Problemlösungsmöglichkeiten nicht mehr ausreichen. In der Kurzberatung liegt die Betonung auf den Möglichkeiten, Stärken und Ressourcen der Betroffenen und nicht auf deren Beschränkung, Defiziten und Schwächen. Konkret Hilfe zu leisten bedeutet auch das Umstrukturieren der Situation, die Erschließung von materiellen Ressourcen, die Neudefinierung sozialer Bezie- hungen und die Schaffung neuer sozialer Räume, wie z.B. Schule, Arbeits- platz, Wohnung etc., und die damit verbundenen Interventionen. Der Betroffene soll darin unter- stützt werden, mit eigener Aktivität seine Ziele zu erreichen. Ohne frustrierende Irrwege Eine weitere Aufgabe sehen wir darin, einen niederschwelligen Zugang zu den vielfältigen internen und externen psychosozialen Angeboten zu ermöglichen. Durch eine professionelle Abklä- rung, Beratung und Vermittlung soll sich für den Betroffenen die „Qual der Wahl“ erübrigen, fru- strierende Irrwege sollen vermieden und somit die Akzeptanz und das Vertrauen in das soziale Netz aufrechterhalten und gefördert werden. Meine Bewunderung gilt allen, die sich aufmachen und zwischen Skylla und Charybdis hindurchse- geln, um ihr Ziel zu erreichen! ○ Christl Reif Leiterin ifs Erstberatung christl.reif@ifs.at „Es bleibt die Wahl, mit welchem ‚Ungeheuer‘ zuerst gekämpft werden soll, sprich welches Pro- blem zuerst in Angriff genommen wird.“ Diese Höhle bewohnt die fürchterlich bellende Skylla, deren Stimme hell, wie der jungen sau- genden Hunde Winseln tönt, sie selbst ein greu- liches Scheusal, dass niemand ihrer Gestalt sich freut, wenn auch ein Gott ihr begegnet. Siehe das Ungeheuer hat zwölf abscheuliche Klauen, und sechs Häls‘ unglaublicher Läng‘, auf jeglichem Halse einen grässlichen Kopf, mit dreifa- chen Reihen gespitzter dichtgeschlossener Zähne voll schwarzes Todes bewaffnet. Bis an die Mitte steckt ihr Leib in der Höhle des Felsens, aber die Köpfe bewegt sie hervor aus dem schrecklichen Abgrund, blickt heißhungrig umher, und fischt sich rings um den Felsen Meerhund‘ oft und Del- phine, und oft noch ein größeres Seewild, aus der unzähligen Schar der brausenden Amphitrite. Noch kein kühner Pilot, der Skyllas Felsen vorbei- fuhr, rühmt sich verschont zu sein; sie schwingst in jeglichem Rachen einen geraubeten Mann aus dem blaugeschnäbelten Schiffe. Doch weit niedriger ist der andere Felsen, Odys- seus, und dem ersten so nahe, dass ihn dein Bogen erreichte. Dort ist ein Feigenbaummit großen lau- bigen Ästen; drunter lauert Charybdis, die wasser- strudelnde Göttin. Dreimal gurgelt sie täglich es aus, und schlurfet es dreimal schrecklich hinein. Weh dir, wofern du der Schlurfenden nahest! Selbst Poseidaon könnte dich nicht dem Verder- ben entreißen: Darum steure du dicht an Skyllas Felsen, und rudre schnell mit dem Schiffe davon. Es ist doch besser, Odysseus, sechs Gefährten im Schiff zu vermissen, als alle mit einmal! Also sprach sie; und ich antwortete wieder, und sagte: Göttin, ich flehe dich an, verkünde mir lau- tere Wahrheit: Kann ich nicht dort dem Strudel der wilden Charybdis entfliehen, aber Skylla bestra- fen, sobald sie die Meinigen anfällt? ○ Odyssee in der Übertragung von Johann Heinrich Voß; nach dem Text der Erstausgabe (Hamburg 1781) Homer: Odyssee 12. Gesang, Vers 85-114
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