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wie 20 Wir müssen uns nach der Decke strecken Martin Fellacher, Leiter der Flüchtlingshilfe Vorarlberg, über die tägliche Arbeit in einem herausfordernden und unglaublich vielfältigen Job. Knapp 1.500 Asylwerberinnen und -werber in der Grundversorgung leben derzeit in Vorarlberg. Seit zwanzig Jahren übernimmt die Caritas die Grund- versorgung der Asylwerberinnen und -werber in Vorarlberg im Auftrag von Bund und Land. Mit Ende Jänner 2015 konnte die von der Politik vorge- gebene Quote für Vorarlberg zu hundert Prozent erreicht werden. Fast 400 Menschen kamen neu ins Land und hoffen hier nach den Kriegswirren in ihrer ehemaligen Heimat zur Ruhe zu kommen. Für die Caritas bedeutet die zusätzliche Anzahl an Flüchtlingen eine Herausforderung: „Für uns beginnt jetzt die eigentliche Arbeit. Hinter jedem Mensch, der zu uns kommt, steckt ein Schicksal, zusätzlich haben wir sehr viele administrative und organisatorische Vorgaben zu erfüllen“, erläu- tert der Leiter der Flüchtlingshilfe. „Das beginnt mit der Anmeldung beimWohnsitz-Gemeindeamt, der medizinischen Abklärung und einem Erstge- spräch, bei denen Dinge zur Sprache kommen, die für uns ganz selbstverständlich sind: Wie funk- tioniert beispielsweise der öffentliche Verkehr? Ein anderes Thema ist die Mülltrennung, wo wir hier in Vorarlberg fast Weltmeister sind und die in dieser Form für viele Menschen fremd ist.“ Das Team der Flüchtlingshilfe umfasst dabei 80 voll- zeitäquivalente Stellen, mit inkludiert sind darin die Verwaltung oder beispielsweise das Angebot von Deutschkursen. In der Betreuung ist ein Mit- arbeiter für rund 60 Asylwerberinnen und -werber zuständig. Oft kommen die Asylwerberinnen und -werber mit Traumatisierungen nach Vorarlberg. Für die Betreuerinnen und Betreuer bedeutet dies, dass sie Prioritäten setzen und kurzfristig entscheiden müssen, wer welche Hilfe braucht. Abklärung und Vernetzung benötigen aber relativ viel Zeit, die in der normalen Betreuung nicht geleistet wer- den kann. Intern kann jedoch auf eine Fachstelle zurückgegriffen werden, die zusätzlich Unter- stützung anbietet, zudem stehen auch Angebote – unter anderem vom ifs – zur Verfügung. Gerade für anerkannte Flüchtlinge sei das soziale Netz in Vorarlberg sehr wichtig, betont Martin Fellacher. „Flüchtlingshilfe ist nicht alleinige Aufgabe der Caritas, es ist entscheidend, dass hier alle sozialen Einrichtungen Hand in Hand arbeiten.“ Verändert haben sich auch die Strukturen der Asylwerbergruppen: Während in den vergangenen Jahren oftmals Familien nach Vorarlberg kamen und sich dabei die Betreuung in Kleinquartieren bewährt hat, kommen zwischenzeitlich sehr viele Einzelpersonen ins Land. Ein weiterer Grund, warum die Caritas wieder größere Quartiere – jüngst beispielsweise das „Schulbrüderheim“ in Feldkirch oder „Gaisbühel“ in Bludesch – ein- richtet, ist die Tatsache, dass Asylverfahren viel schneller, teilweise binnen drei Monaten, abge- wickelt werden. Das bedeutet, dass möglichst schnell Maßnahmen gesetzt werden müssen, damit die Menschen später ihren Lebensunterhalt verdienen oder eine Wohnung finden können. Der Flüchtlingsstrom nach Europa wird vorerst nicht abbrechen: „Die schlimme Lage in den Her- kunftsländern, etwa Syrien oder Afghanistan, lassen erwarten, dass die Anzahl der Asylwer- berinnen und -werber, die in Österreich Schutz suchen, nicht abreißt.“ Unter demMotto „Mit Mohamed Hashoum (zwei- ter von links) mit „seinen“ Lerncafé-Kids
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