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wie 32 Familien, in denen das ältere Geschwisterchen von großen Angstmonstern verfolgt wird. Familien, in denen die Paarbeziehung Minenfelder gleicht, deren Zündungen durch die Hitze des Alltags erfolgen. Eltern, deren Lebensgeschichten Drama- charakter haben. Familien, die in die tiefe Kluft der Trennung und Spaltung blicken. Familien, die fremd sind im eigenen Land. Familien, die keine Familie haben. Familien, die sich fragen, welches Schlaflied-App besser wirken könnte. All diese Familien haben ihre eigene, ganz indivi- duelle Lebenssituation, in der sie den Druck und den Stress zu bewältigen versuchen, vielfach ihre Hilfslosigkeit und ihre Hoffnungslosigkeit inten- siv spüren. Dennoch wachsen sie immer wieder über sich selbst hinaus, holen Ressourcen aus sich heraus, die sie selbst noch nicht gekannt haben, und erleben dadurch Glücksgefühle und Wunder. Die Geburt eines Kindes ist eine gravierende, eindrucksvolle und wunderbare Wende im Leben eines Paares bzw. einer Familie. Ein neuer Tages- rhythmus stellt sich ein, ein erhöhter Lärmpe- gel wechselt sich mit friedvoller Stille ab. Ein Bewusstsein für die vollkommene Abhängigkeit des Neugeborenen und die damit verbundene Ver- antwortung entwickelt sich. Die Aufmerksamkeit ist voll und ganz auf das neue Familienmitglied gerichtet und sowohl Gedanken als auch Gespräche und Handlungen drehen sich zum Großteil des Tages um das Baby. Wird dieses große Lebensereignis von zusätzlichen psycho­ sozialen Belastungsfaktoren begleitet, dann ist das Risiko groß, dass sich eine Entwicklung in eine schwierige Richtung anbahnt. Vielfältige Belastungen Es gibt Familien, deren geschlossene Briefe und Rechnungen sich auf der Ablage im Gang stapeln. Ankommen Neugeborene könnnen den Alltag von Familien auf den Kopf stellen.

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