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wie 18 Das Erlernen der Sprache ist für viele ein großer Ansporn und nicht wenige müssen sehr lange auf ihren ersten Deutschkurs warten. Während des Asylverfahrens haben sie nur zum Teil die Mög- lichkeit, sich unserer Sprache anzunähern. Sobald sie den Status als Konventionsflüchtling erlangt haben, wird von allen Seiten erwartet, dass diese Menschen Deutsch können. Sie sollen arbeiten, um dem Staat nicht zur Last zu fallen. Immer wieder höre ich von den Menschen: „Ich möchte arbeiten! Was kann ich tun?“ Des- halb legen wir einen Fokus darauf, dass alle einen Deutsch- kurs besuchen können. So schnell als möglich! Denn eine gemeinsame Sprache ermöglicht Begegnung. Unsere Beratungen werden oft in Eng- lisch geführt. So manch eine und ei- ner hat an der Uni- versität studiert und spricht diese Sprache fließend. Unsere Be- ratungen werden auch mit Hilfe von Dolmetscherinnen und Dolmet- schern geführt. Diese Art der Beratung ist anders. Sie fordert uns – wir alle bewegen uns in einer fremden Sprache. Das ist schön und schwer zugleich. Wurde alles richtig verstanden? Wissen die Menschen jetzt, was und warum sie das machen müssen? Gleichzeitig arbeiten wir mit der Caritas zusammen, die über das Projekt der „Sozialpaten“ einen ersten Kontakt mit den Bürgern ermöglicht. Denn viele Menschen in Vorarlberg bieten ihre Unterstützung an. Sie engagieren sich ehrenamtlich, lassen sich auf die Menschen ein und sind eine wichtige Stütze. Manch Ehren- amtlicher ist wie ein „verlorener Vater“ für einen Jugendlichen, ein Opa oder eine Oma für eine Familie oder einfach ein guter Freund oder eine gute Freundin. Entgegen der Gerüchte bekommen die Asylsu- chenden keine Handys, keinen Fernseher oder andere Dinge. Bei einer Informationsveranstal- tung einer Gemeinde gemeinsammit der Caritas meinte ein Bürger: „Die müssen viel Geld haben, denn sie sind modern angezogen.“ Die Antwort eines Caritasmitarbeiters: „Diese Kleider wurden allesamt von Vorarlbergerinnen und Vorarlber- gern für die Flüchtlinge gespendet!“ Auch die Flüchtlinge sind mit Erwartungen zu uns gekommen. Manche davon sind unrealistisch. Manche sind traurig, dass die geleistete Arbeit oder Ausbildung in ihrem Land hier noch nichts nützt, um ein gutes Leben führen zu können – ohne staatliche Gelder. Besonders schwierig ist es, unsere Klientinnen und Klienten bei der Beschaffung von Wohnraum zu unterstützen. Der Wohnungsmarkt in Vorarl- berg ist sehr angespannt. Es gibt nicht genügend sozialen Wohnbau, so dass die Mieten exorbitant teuer geworden sind. Nicht nur für Flüchtlinge, für alle wohnungssuchenden Menschen in Vorarl- berg und nicht erst seit letztem Sommer. Vor allem Wohnräume für große Familien sind rar. Schön ist es zu hören, dass einzelne Familien ein „Kinder- zimmer“ ausräumen und für Einzelpersonen Platz schaffen. Es findet Begegnung statt und ermögli- cht, wirklich in Kontakt mit Menschen aus einer anderen Kultur zu treten. „Manch Ehrenamtlicher ist wie ein ‚verlorener Vater‘ für einen Jugendlichen, ein Opa oder eine Oma für eine Familie oder einfach ein guter Freund oder eine gute Freundin.“ Wissen ifs Soziale Arbeit bietet Menschen in Krisen- situationen Hilfe und Bera- tung. Wichtige Themen sind dabei Existenzsicherung, Unterstützung bei Wohnungs- suche und drohendemWoh- nungsverlust sowie komplexe Problemstellungen. Der ifs Fachbereich Soziale Arbeit leistet 100 Wochen- arbeitsstunden für die Flüchtlingsarbeit. Insgesamt begleiten die Mitarbeiterinnen 394 Personen, das sind 152 Familien und Einzelpersonen auf ihremWeg in die Vorarl- berger Gesellschaft. Haupt- sächlich sind dies Menschen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Somalia, Palästina, der Mongolei und Kurden aus verschiedenen Ländern (Stand 15.4.2016).
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