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35 Frühling 2016 nahegelegene Kunden erledigt Reini mittlerweile ganz alleine. Voraussetzung für das Zustandekommen dieses Arbeitsplatzes war es, dass Reini durch ein Mobi- litätstraining die Fähigkeiten erlernt, selbständig mit Bus und Bahn nach Dornbirn zu fahren. Es wurde ein Wochenplan entworfen, der nun in Rei- nis Zimmer hängt und auf dem seine Aktivitäten und Arbeiten mit Hilfe von kleinen Kärtchen bildhaft dargestellt sind. Die für den jeweiligen Wochentag passenden Kärtchen trägt Reini stets in seiner Geldtasche bei sich. Auf der Rückseite sind wichtige Daten, wie z. B. Notfall-Telefonnum- mern oder Wegbeschreibungen, zu finden. So kann Reini, wenn er Hilfe benötigt, die Kärtchen jeman- dem zeigen. Seit zwei Jahren funktioniert dieses System – bis auf eine Ausnahme – zur Freude aller Beteiligten bestens. Seine Familie, seine Arbeitgeber und ich als Spagat-Berater sind sehr stolz auf Reini und seine großartige Entwicklung und wachsende Selbständigkeit. Lukas Alton, ifs Spagat Trotz Umwege ans Ziel Mit fünfzehn kam ich zum ifs Spagat. Dort er- zählte mir meine Spagat-Beraterin Martina von der Theatergruppe. Ich wollte immer schon Thea- terspielen. Eine Woche später war es dann soweit. Ich hatte mit Martina ausgemacht, dass ich direkt nach der Schule mit dem Bus nach Dornbirn zum Bahnhof fahre und wir dann gemeinsam zum aha laufen. Ich freute mich sehr darauf, hatte aber ein bisschen Bammel vor dem Busfahren, denn ich hatte keine Ahnung, wie der Dornbirner Bahnhof ausschaut. Aber ich vertraute darauf, dass Mar- tina und ich uns finden würden. Meine Mutter sagte, sie glaube, dass mein Bus von Bezau direkt nach Dornbirn fahre, ich solle aber vorsichtshalber den Busfahrer fragen, ob das stimmt. Das tat ich aber nicht, da ich annahm, dass sie recht hat. Und ehrlich gesagt traute ich mich nicht, nach vorne zu laufen und ihn zu fra- gen. Also blieb ich einfach sitzen und wurde dabei immer nervöser. Nach einer Weile kam der Bahnhof, aber Martina sah ich nirgends. Langsam bekam ich Panik. Da nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und fragte den Busfahrer, wo wir eigentlich seien. Er antwortete mir, in Bregenz am Bahnhof und dass ich jetzt aussteigen müsse, da dies die Endstation sei. Da fragte ich ihn noch, wie ich denn jetzt am besten nach Dornbirn komme. Mit dem Zug. Na toll, dachte ich mir, das tu ich auf gar keinen Fall. Mit dem Zugfahren kannte ich mich noch we- niger aus. Inzwischen hätte ich sicher schon längst in Dorn- birn sein sollen, schoss es mir durch den Kopf, Martina macht sich sicher schon Sorgen. Ich hätte sie auch sofort angerufen, wenn ich mein Handy nicht absichtlich zu Hause gelassen hätte, weil ich bis dahin der festen Meinung war, es nicht zu brauchen. In diesemMoment wünschte ich mir, ich hätte es mitgenommen. Es nützte nichts, ich musste das Beste daraus machen. Ich hielt es für das Beste, wieder zurück nach Hause zu fahren, denn für die Theaterprobe war es zu spät. Meine Schwester rief Mama an und löste die Situation auf, ich selbst war dazu nicht mehr in der Lage, ich hatte einen riesen Schreck bekom- men. Und ich erfuhr erst am Abend, als Mama vom Wandern nach Hause kam, was für einen Aufruhr meine kleine Reise ausgelöst hatte. Alle machten sich große Sorgen ummich. Mama ermahnte mich, von jetzt an immer das Handy mitzunehmen, aber das wäre gar nicht nötig gewesen, ich hatte es sowieso vor. Martina war stolz auf mich, weil ich alleine wie- der zurückgefunden hatte. Das überraschte mich, fühlte sich aber gut an. So erfuhren wir, dass ich mir im Notfall zu helfen weiß. Wir beschlossen, es nochmal auszuprobieren und es klappte. Bald darauf fuhr ich im ganzen Land herum. Durchs Busfahren lernte ich die ganzen Ortschaften um Alberschwende kennen. Vor ein paar Wochen zeigte mir Martina das Zug- fahren von Bregenz nach Feldkirch zum bifi. Ich malte mir schon lange vor dem Zugtraining aus, was alles schiefgehen könnte. Mama und Martina sprachen mir Mut zu, aber es half nur ein wenig, nervös war ich trotzdem. Als der Tag kam, an dem Martina und ich die Strecke fahren wollten, sagte Martina per SMS ab. Schade, ich hatte gehofft, es endlich hinter mich zu bringen. In einer Woche fing der Kurs an, den ich besuchen wollte. Eigent- lich wäre ich die Strecke gerne mehrmals mit
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