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wie 36 Martina abgefahren, aber sie meinte, der Weg sei so einfach, dass es reichen würde, die Strecke nur ein Mal zusammen zu fahren. Im Nachhinein betrachtet hatte sie Recht, aber damals war ich mir da nicht so sicher. Martina plante genug Zeit ein, ummir am Bahn- hof alles zu zeigen. Wir liefen sogar den ganzen Bahnhof ab, damit ich mich auskannte. Meine Bedenken schrumpften auf die Größe einer Erbse. In Feldkirch liefen wir den Weg vom Bahnhof zum bifi zweimal hin und zurück, danach konnte ich ihn auswendig. Wir hörten erst auf, als ich mir sicher war, wie ich zum bifi komme. Auf demWeg zurück ging alles gut. Wir machten zwar einen Notfallplan, damit ich mich noch sicherer fühlte, wenn ich die Strecke das erste Mal alleine fuhr, aber ich brauchte ihn gar nicht. Denn als ich zwei Tage später ans Bahngleis kam, sprach mich ein Mädchen aus der anderen Gruppe an und bot mir an, mit mir nach Feldkirch zu fahren. Dieses Angebot nahm ich gerne an. Jetzt fahren wir immer zusammen. Danke Martina. Isabella Bereuter, Klientin Trotz Be-Hinderungen auf demWeg Der Weg ist eine Metapher für das Leben, Unter- wegssein ein Sinnbild für die Erfahrungen auf dem Lebensweg. Wem ein Handicap, eine Behin- derung mit auf den Weg gegeben wird, dem wird das Unterwegssein nicht einfacher gemacht, im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Für uns als Eltern einer jetzt zwanzigjährigen Frau mit Behin- derung hat dieser Weg bereits vor der Geburt unserer Tochter begonnen. Aus dem Kinderwagen ist ein Rollstuhl gewor- den und wir sahen uns mit zahlreichen Barrieren auf den Wegen konfrontiert. Spazier- und Wan- derwege haben wir nach Barrierefreiheit ausge- wählt. Die Wohnung mit Lift im Halbstock wurde ungeeignet, beim Hausbau haben wir speziell auf Barrierefreiheit geachtet und einen Treppenlift vorgesehen. Als Maria noch ein Kind war, haben wir sie mit dem Rollstuhl oft über Treppen hinauf- gezogen. Jetzt tun wir das nur noch im Notfall. Eine Lehrerin und ihre ifs Betreuerin waren die Ersten, die unserer Maria zugetraut haben, alleine mit dem E-Rolli unterwegs zu sein. Wir Eltern waren skeptisch, aber mit viel Training hat sie es tatsächlich gelernt, fährt sogar Bus und wagt sich ohne Begleitung auf den Weg. Für sie und uns bedeutet das ein großes Stück Freiheit und Selbständigkeit. Eine einzige Schwelle kann aber schon ein unüberbrückbares Hindernis darstellen und wehe, wenn es eisig ist oder Schnee liegt. Auf der Suche nach einer Arbeitsstelle spielte die Frage der Erreichbarkeit eine wesentliche Rolle. Nun hat sie einen Arbeitsplatz bei einer Firma, die sie selbständig mit dem E-Rolli erreichen kann. Sogar die Eingangstür geht automatisch auf und in der Firma muss sie keine Schwellen überwinden – ein Glücksfall. Trotz vieler Bemühungen im Hinblick auf Barrie- refreiheit gibt es immer noch viele unüberbrück- bare Hindernisse. Eine Behinderung wird wohl immer eine Be-Hinderung bleiben. Aber manche Barrieren können doch aus demWeg geräumt werden. Familie Peböck, Eltern einer Klientin

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