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wie 12 möglichkeiten, zu denen sie sich positionieren konnten. Im Anschluss forderten wir die Jugend- lichen auf, zu benennen, weshalb sie sich in diese Antwortecke gestellt hatten und diskutierten die unterschiedlichen Positionen. Die Fragen der Jugendlichen, welche sie uns beim ersten Treffen schriftlich mit auf den Weg gegeben hatten, sowie weitere Fragen, die anonym schriftlich in einer Fragenbox platziert werden konnten, wurden dann zum Abschluss gemein- sam beantwortet. In der Abschluss- runde gaben wir den Jugendlichen ein Feedback, wie wir den Tag mit ihnen erlebt hatten und holten auch von ihnen Rückmeldungen über den Workshop ein – mündlich und persönlich oder schriftlich und anonym. Dabei ging es u. a. darum, die eigene Meinung konstruktiv und respektvoll auszudrücken. Für ein friedvolles Miteinander Rückblickend betrachtet bewerte ich die auf den Menschenrechten basierenden sexualpädago- gischen Workshops mit unbegleiteten minderjäh- rigen Flüchtlingen als wichtige und notwendige Inklusionsarbeit. Sie fördern einen Verständi- gungsprozess, der für ein friedvolles Miteinander unabdingbar ist. Ich sehe es als gemeinsame Auf- gabe der politisch Verantwortlichen, der Geldge- ber und der NGOs, diese Angebote sicherzustellen. Ein herzliches Dankeschön an die Jugendlichen für ihr Mitgestalten und Einbringen, an Ahmadi Zabiollah fürs Dolmetschen, an das Team des Jugendhauses Culture Factor Y in Lustenau und hier besonders an Roman Zöhrer, Niyazi Sönmez und Sandra Lerchbacher für die Gastfreundschaft sowie an die Teams der ifs Flüchtlingarbeit in den Häusern Lustenau und Hohenweiler für die Koor- dinationsarbeit und das Mittragen der Inhalte. ○ Sandra Walz ifs Familienberatung sandra.walz@ifs.at Extreme Formen der Selbstdarstellung und des Selbstverständnisses begegnen uns im Alltag immer wieder. Nicht zuletzt diese Ausdruck- formen verhelfen unserer Welt zu mehr Buntheit und Vielfalt. Die Begriffe „extremistisch“ oder „radikal“ umfassen hingegen eine Dimension mehr: Jene der Ablehnung alles anderen, ein bis aufs Äußerste geführter Kampf für eine Sache, wenn nötig auch mittels Gewalt. Ein Fallbeispiel aus unserem Alltag Ein Lehrer meldet sich bei den Mitarbeitenden der ifs Extremismusprävention. Er schildert Sorgen in Bezug auf einen seiner Schüler, der sich in den letzten Wochen stark verändert habe. Religiöse Videos machen seit kurzem die Runde in der Schul- klasse. Die anderen Mitschüler beginnen sich über die plötzliche Gewohnheit des jungen Mannes, während der Schulzeit zu beten, lustig zu machen. Extrem – Extremistisch – Radikal? Extremismusprävention – ein neues Angebot im ifs „Ich wusste nicht, dass die Penisgröße keine so große Bedeutung hat, sondern es darauf ankommt, wie ich damit umgehe.“

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