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wie 28 18 – die magische Zahl für viele Jugendliche, zumindest im ersten Moment. Selbständigkeit, keine Regeln, selbst Entscheidungen treffen usw. Diese Schlagworte klingen in den Ohren vieler Jugendlicher wie Musik. Ja, das Erreichen des 18. Geburtstages ist ein magischer Moment im Leben eines jeden jungen Menschen – vor allem dann, wenn ein „gesundes“ Elternhaus vorhanden ist, wenn familiäre Res- sourcen weiterhin genützt werden können, wenn es ein Sicherheitsnetz gibt, das einen in der Not auffängt. Ein Großteil der Jugendlichen, die im Rahmen des ifs Ambulant betreuten Wohnens von uns unter- stützt werden, verfügt allerdings über kein derar- tiges Sicherheitsnetz. Da gibt es keine Eltern, keine Tanten, Onkel und Großeltern, an die man sich in der Not wenden kann. Da gibt es niemanden. Der Abschied fällt schwer In solchen Situationen fällt es nicht nur den von uns betreuten Jugendlichen schwer, sich zu verab- schieden, sondern auch uns. Wir haben im Rahmen der stationären Unterbringung viel Zeit mit den jungen Menschen verbracht, ihnen Halt, Sicherheit und Zuversicht gewährleistet. Haben ihnen ver- mittelt, dass wir da sind, wenn sie uns brauchen, haben sie aufgebaut, sie in den großen und kleinen Dingen des Lebens begleiten, haben mit ihnen gelacht und vielleicht auch mal geweint. Wir waren für diese Jugendliche da, wenn es sonst keiner war. Kann eine solch intensive Vertrauensbeziehung enden, wenn die magische Zahl 18 erreicht ist? In all den Jahren meiner Tätigkeit als Mitarbeiterin und Leiterin des ifs Ambulant betreuten Wohnens habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass die von uns betreuten Jugendlichen auch nach ihrem Aus- zug auf unsere Unterstützung angewiesen sind. Careleaver – Welcome to life Auch 18-Jährige brauchen ein Sicherheitsnetz

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