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wie 32 Als Kritiker von Ungleichheiten, die ihren Ursprung in der sozialen Orga- nisation haben, sucht Sennett nach gangbaren Wegen, die Klienten des Sozialstaates als bedürftige Men- schen zu behandeln und zugleich ihre Autonomie zu respektieren. Sennett hat viel autobiografisches Material in sein Buch einfließen lassen. „Ich bin im Sozialhilfesystem aufgewachsen und konnte ihm schließlich dank meiner eigenen Fähigkeiten entkommen.“ Er selbst ist in den 40er- Jahren als Sohn einer Sozialar- beiterin in einer anfänglich mit guten Absichten geplanten Siedlung für sozial Schwache inmitten Chicagos aufgewachsen. Ursprünglich sollten dort drei Viertel Weiße und ein Viertel Schwarze woh- nen; aber das Verhältnis kehrte sich bald um. Die Schwarzen wurden von den Weißen abgewertet, wie auch sie ihrerseits von den Bewohnern wohlha- bender Viertel abgewertet wurden. Für Sennett ergab sich folgendes Schlüsselproblem: „Ungleichheit kann Unbehagen verursachen, und Unbehagen mag den Wunsch auslösen, eine Verbindung herzustellen“. Jedoch erschwere diese Gefühlskette von Zurückhaltung, Unbe- hagen über die eigenen Privilegien und Wunsch nach Kontakt die Absicht, jemandem Respekt zu erweisen, der auf der sozialen oder ökonomischen Stufenleiter tiefer stehe als man selbst. Die Frage, was „Respekt“ eigentlich sei, versucht Sennett in seinem Buch mit eigenen Erinnerungen und Erlebnissen, etwa als studentischer Interviewer oder später als Schriftsteller, zu ergründen: Status, Prestige, Anerkennung, Ehre, Würde sind einige der Begriffe, die er in einer Mischung aus prak- tischer Erfahrung und theoretischer Reflexion diskutiert. ○ Richard Sennett Respekt im Zeitalter der Ungleichheit Berlin Verlag Taschenbuch, 2007 Richard Sennett Respekt im Zeitalter der Ungleichheit Buchtipp In den Häusern Lustenau und Hohenweiler unter- stützt das ifs unbe- gleitete minder- jährige Flüchtlinge darin, in einen Alltag zu finden und Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Die Betreuerinnen und Betreuer sind – vor allem in Lustenau – auf der Suche nach kon- taktfreudigen, kre- ativen und enga- gierten Personen, die einmalig oder regelmäßig Zeit und Lust haben, gemeinsammit den Jugendlichen deren Freizeit zu gestalten. Egal ob Ausflüge, sportliche Aktivitäten, Kultur- und Traditionsvermittlung, gemeinsames Kochen oder Spielenachmittage, vielleicht der Besuch einer Sportveranstaltung, Deutschlernen und Berufsorientierung – die Möglichkeiten für ehren- amtliche Tätigkeiten mit den jungen Menschen sind vielfältig. Sie ermöglichen Integration. Die Teams der Häuser Lustenau und Hohenweiler und vor allem die Jugendlichen freuen sich über jede Kontaktaufnahme und jede Unterstützung. ○ Ich habe Zeit … und könnte mir vorstellen, einen Teil davon mit jugendlichen Flüchtlingen zu verbringen Josef Gojo ifs Flüchtlingsarbeit Telefon 05-1755-4650 josef.gojo@ifs.at
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