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wie 4 Bewegt man sich in öffentlichen Räumen, das Smartphone auf lautlos gestellt, und lauscht bewusst den Gesprächen des Umfelds, so kommt es vor, die erwachsene Generation über die Jugend reden zu hören. Nicht selten wird dabei ein anscheinend zentraler Begriff, nämlich jener des Respekts, erwähnt und oft, dass dieser den jungen Menschen verloren gegangen sei. Ich bin ganz deren Meinung! Jugendlichen fehlt oft die Aner- kennung und das Zurückblicken Erwachsener auf die eigene Geschichte. Zurückblicken stellt näm- lich gemäß der Herleitung des Begriffs „Respekt“ aus dem Lateinischen (respectus = das Zurück- blicken, Rücksicht; respicere = zurückschauen, Rücksicht nehmen) ein zentrales Element dar, das dieser Thematik zugrunde liegt. Nicht zufällig ist Respekt ein Schlüsselwort fast aller Jugendkulturen, denn Respekt und Anerken- nung sind das, was Jugendliche ammeisten ver- missen – vor allem von Seiten der Erwachsenen, nicht zuletzt in der Familie. Viele Jugendliche mer- ken an, dass Erwachsene Respekt fordern, diese aber nicht einsehen, dass es sich dabei um ein sich bedingendes Konstrukt handelt. Fühlen sich Jugendliche nicht respektiert, werden sie Schwie- rigkeiten haben und Widerstand leisten, dies den Erwachsenen gegenüber zu gewährleisten. Wir alle erwarten uns Respekt – doch wie bekom- men wir ihn? Respekt ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass alltägliches soziales Miteinander gelingen Den Jungen fehlt heutzutage der Respekt! Dinge anders als „die Alten“ zu gestalten, zu fühlen und zu leben

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