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23 Sommer 2018 für Kinder in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut wurden, wird das Haus talENTE nun in ein nachgehendes Angebot umgebaut, das den Bedarfen der Kinder unter den gegebenen Umständen individueller gerecht wird. talENTE mobil – ein neues Angebot talENTE mobil unterstützt Kinder zukünftig in unterschiedlichsten Settings: zu Hause, in der Schule, in der Nachmittagsbetreuung, in einem Verein, auf dem Spielplatz in der Siedlung – eben dort, wo Hilfe nötig ist. An erster Stelle steht die Bindungs- und Beziehungsarbeit. Die Kinder sollen in ihrem Umfeld gestärkt und intensiv gefördert werden. Es gilt, die Freizeit sinnvoll, gesund und den finanziellen Möglichkeiten der Familie ange- passt zu gestalten. Coaching für Eltern Auch für Eltern entwickelten wir Gruppenange- bote, denn gerade das Lernen in einer Gemein- schaft deckt viele Bedarfe. So entstand im Rah- men eines Gesundheitsförderungsprojektes das familien.netz, welches nach wie vor zu unserem Angebot gehört. Vernetzung vor Ort, Kennen- lernen von Angeboten im sozialen Nahraum, Kontakte mit Eltern in einer ähnlich heraus- fordernden Situation – all das sind wertvolle Möglichkeiten der Teilhabe und Inklusion. Auch das Elterncoaching ist ein Gruppenangebot, das Unterstützung für herausfordernde erzieherische Aufgabenstellungen bietet. Wenn Kinder ein selbstschädigendes oder gewalttätiges Verhalten zeigen und die Eltern kaummehr Zugang zu ihnen haben, stellt das Elterncoaching einen Weg dar, verschlossene Türen wieder zu öffnen oder neue Türen zu finden. Weitere Unterstützungsangebote Trampolin ist ein Gruppenangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien und bietet Unterstüt- zung im Umgang mit diesem Tabuthema. Zudem arbeiten wir immer wieder in Gruppen mit Buben und Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren und können so deren soziale Entwicklung nach- haltig fördern. Den Kreislauf durchbrechen Die Vielfalt der Belastungsfaktoren, aber auch die Fülle an Ressourcen, die Familien mitbringen und die wir ihnen anbieten können, lassen uns immer wieder unterschiedlichste Möglichkeiten und Lösungen im Sinne des Kindeswohls finden. Vieles hat sich in den vergangenen Jahren verändert, die Eckpfeiler aber sind dieselben geblieben. Wir versuchen Kreisläufe zu durchbrechen und dort anzusetzen, wo die Defizite sichtbar werden – am Unterstützungsbedarf von Kindern und ihren Eltern, damals wie heute. „Wenn einer ins dreißigste Jahr geht, wird man nicht auf- hören ihn jung zu nennen“, beginnt Ingeborg Bachmann ihr Buch „Das dreißigste Jahr“. Wie vielen Menschen geht es auch uns, wir fühlen uns nicht alt, wir erleben täglich Neues, setzen uns ein, wagen, gewin- nen und wir scheitern auch manchmal. Über 30 Jahre vereinigen auf wunderbare Art Erfahrung und Elan, Freud und Leid, Neugier und Wissen, Fragen stellen und Antworten finden sowie loslas- sen und neue Kraft finden. ○ Dr. Maria Feurstein Leiterin ifs Kinder-, Jugend- und Familiendienste maria.feurstein@ifs.at „Über 30 Jahre vereinigen auf wunderbare Art Erfahrung und Elan, Freud und Leid, Neugier und Wissen, Fragen stellen und Antworten finden sowie loslassen und neue Kraft finden.“

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