ifs_zeitschrift_2-11

www.ifs.at Seite 24 Wenn Frauen schwanger werden, sind oft die Lebensumstände dafür verant- wortlich, dass sie sich darüber unklar sind, ob sie das Kind auch bekommen können – ob sie es schaffen können, einen kleinen Menschen ins Leben zu begleiten. Es kann aber auch massiver Druck von außen sein, der Schwangere verunsi­ chert, ihnen Gewissenskonflikte verur­ sacht und sie in eine ambivalente Lage bringt. „Das ist häufig der Grund, war­ um Frauen sich von uns beraten lassen“, weiß Dipl-Soz.Arb. Martina Kaufhold von der IfS-Beratungsstelle in Bludenz. „Wobei es oft sehr junge Frauen sind, bei denen neben dem Partner womög­ lich auch noch die Eltern Druck machen, die Schwangerschaft abzubrechen.“ Entscheidungsfindung Frauen, die dieser enormen Belastung ausgesetzt sind, müssen oft erst lernen, ihre eigeneWerthaltung zu finden. „Das kann ein sehr harter, aber wichtiger Ent­ wicklungsschritt sein und führt unab­ hängig vomAlter zu einer unglaublichen Reifung“, so Kaufhold. Ein zusätzlich un­ angenehmer Faktor: Die Uhr tickt! Sollte nämlich ein Abbruch in Frage kommen, muss das innerhalb einer bestimmten Frist passieren. Oft versuchen die IfS- BeraterInnen zu diesem Zweck aber auch, beide Partner oder weitere Fami­ lienangehörige zu einem Gespräch zu bewegen. „Wenn nämlich wichtige Be­ zugspersonen hinter ihrer Entscheidung stehen, bedeutet dies für die Frau eine große Erleichterung.“ DasWichtigste sei aber zu lernen, zu sich selbst zu stehen,Pläne für die Zukunft zu finden und eine Entscheidung zu treffen, die auch noch Jahre danach stimmig ist. „Deshalb ist es so notwendig zu lernen, die eigenen Bedürfnisse zu spüren, sie zu benennen und sich auch dafür ein­ zusetzen. Die Entscheidung muss bewusst verlaufen und die Frauen müssen Ver­ antwortung für sich selbst ü b e r n e h ­ men.“ Kauf­ hold rät, sich bei Unsicher­ heiten auf jeden Fall an eine IfS-Bera­ tungsstelle zu wenden:„Wenn man sich Hilfe holt, wird das oft als Schwäche an­ gesehen – inWahrheit ist es eine soziale Kompetenz!“ ● Soll ich mein Kind bekommen? IfS-Schwangerschaftsberatung bietet Hilfe und Unterstützung Martina Kaufhold IfS-Familienberatung martina.kaufhold@ifs.at Mit zunehmendem Alter gewinnt die Sicherheit in den eigenen vier Wänden an Bedeutung. Ein Sturz kann das ge- wohnte Leben plötzlich verändern und Verletzungen lassen sich im Alter nicht mehr so leicht kurieren. Wir wissen es, tun aber häufig nichts dagegen. Rutschende Teppiche, herumliegende Kabel, schlechte Beleuchtung und feh­ lende Handläufe sind nur einige Beispie­ le dafür, mit denen sich Senioren und Seniorinnen das Leben selbst unnötig schwer und risikoreich machen. Dabei bedarf es keiner großen Anstren­ gungen, um das Zuhause sicherer zu ge­ stalten. Beispiel: Badezimmer. Rutschfeste Tep­ piche sowie Matten in Dusche und Ba­ dewanne minimieren die Sturzgefahr wesentlich. Ein Haltegriff erleichtert das Aus- und Einsteigen und ein Duschho­ cker ist nicht nur bequem, sondern auch ein Sicherheitsfaktor. Beispiel: Gänge und Treppen. Eine gute Beleuchtung ist hier die halbe Miete. Markierte Treppenabsätze und Schwel­ len sorgen dafür, dass man nichts über­ sieht. Handläufe, die über die erste und letzte Stufe hinausreichen, geben wirk­ samen Halt.Wenn schon Teppiche, dann unbedingt durch eine rutschsichere Un­ terlage oder durch ein doppelseitiges Teppichklebeband fixieren. Für den Haushalt gibt es ebenfalls zahl­ reiche „Kleinigkeiten“, die den Alltag erleichtern. Sie reichen von ergonomi­ schen Dosenöffnern bis hin zu Kabelbo­ xen, die mit einem vorhandenen Kabel­ salat gründlich aufräumen. Am besten ist es, den Wohnraum gemeinsam mit einem Experten altersgerecht anzupas­ sen oder umzugestalten. ● facts IfS-Beratungsstelle Menschengerechtes Bauen VWP 6840 Götzis T 05523/55826. E menschengerechtes.bauen@ifs.at Altersgerechter Wohnraum IfS-Menschengerechtes Bauen informiert

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