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www.ifs.at Seite 20 Wohnen bedeutet mehr als bloß ein Dach über dem Kopf zu haben – Woh- nen heißt Heimat zu finden, symboli- siert Wurzeln und zählt grundsätzlich zu den Menschenrechten. Werden Per- sonen vom Verlust ihrer Wohnung be- droht oder haben ihre Wohnung bereits verloren, so stürzen diese häufig in eine tiefe Krise. Um Menschen in solchen Notlagen Hilfe anzubieten, wurden Ende 1982 die IfS-Krisenwohnungen ein- gerichtet. Dieses Angebot stellt seither Betroffenen vorübergehenden Wohn- raum und somit Ruhe und Schutz in dieser schwierigen Lebenslage zur Verfügung. Von 1979 bis 1985 führte das IfS eine Wohngemeinschaft für Mutter und Kind, 1982 eröffnete die erste Kri- senwohnung, die sich unauffällig zwischen anderen Mietparteien in einer Wohnanlage der Bregenzer Achsiedlung befand.WeitereWoh- nungen dieser Art wurden 1985 in Feldkirch sowie 1986 in Dornbirn und Bludenz eingerichtet. Die vorübergehende Aufnahme in einer Krisenwohnung sollte der Stabilisierung, der Neuorientie- rung, aber auch dem Einstieg ins Arbeitsleben dienen. Typisch für dieseWohnform war das Prinzip der Selbstversor- gung. Zur Bewältigung der je- weiligen Krisensituation wurde von Fachleuten außerhalb der Wohnung eine umfassende Betreuung angeboten. Ursprünglich plante man die Aufenthaltsdauer für 14 Tage,1984 lag sie jedoch schonbei durch- schnittlich zwei bis drei Monaten. Schon früh zeigte die Dauer der Aufenthalte eine Korrelation zur allgemeinen Woh- nungssituation in Vorarlberg. Waren vorübergehend keine kostengünstigen Wohnungen verfügbar, so sahen sich die Betroffenen manches Mal gezwun- gen, länger in den Krisenwohnungen zu bleiben, als dies bezüglich der persönli- chen Notlage nötig gewesen wäre. Heute, im Jahr 2012, 30 Jahre nach Eröff- nung der ersten Krisenwohnung, gibt es inVorarlberg fünf Krisenwohnungen,die sich in Bregenz,Hard,Dornbirn, Feldkirch und Bludenz befinden. Noch immer bie- ten diese Menschen in schwierigen Le- benslagen eine vorübergehende Wohn- möglichkeit, wobei großer Wert darauf gelegt wird, dass Hilfesuchende schnell, unkompliziert und ohne bürokratische Hürden Unterstützung und somit ein Dach über dem Kopf erhalten. ● IfS-Krisenwohnungen seit 30 Jahren IfS-Delogierungsprävention Umdrohende Delogierungen abwen- den zu können, bedarf es einer guten Vernetzung und Abstimmung aller beteiligten Systempartner. So nahm die Koordinationsstelle IfS-Delogie- rungsprävention, die eng mit dem Land Vorarlberg, den Gemeinden, ge- meinnützigen Wohnbauträgern und anderen Sozialeinrichtungen koope- riert, im September 2005 ihre Tätig- keit auf. Aus Erfahrung wusste man, dass Delogierungen zumeist viel Leid mit sich bringen und für die betrof- fenen Familien oft ein Schicksals- schlag waren, von dem sie sich nur schwer erholen. Um dieses Leid zu verhindern, setzt das IfS auf Präven- tionsarbeit, die dieses neue Projekt leisten sollte. Es zeigt sich, dass es be- sonders wichtig ist, die Betroffenen so früh wie möglich zu erreichen, um den Wohnungsverlust zu verhindern. Je früher Unterstützung angeboten wird, desto größer sind die Chancen auf Erhaltung der Wohnung. IfS-Siedlungsarbeit Eine funktionierende Hausgemein- schaft erhöht die Wohnqualität und beugt Konflikten und Störungen vor. Basierend auf diesem Wissen wurde die „Siedlungsarbeit“ ins Leben ge- rufen. Zentrale Aufgabe im Rahmen dieser Arbeit ist es, gemeinsam mit den BewohnerInnen aber auch mit Gemeinden und Wohnbauträgern zu versuchen, negativen Entwicklungen in den Siedlungen undWohnanlagen entgegenzuwirken. Dabei können Nachbarschaftskonflikte, Mieter- wechsel, Vandalismus und Isolation mögliche Problemsituationen sein, die zu bewältigen sind. Grundlagen für die Verbesserung im Wohnum- feld sind eine funktionierende und wertschätzende Kommu- nikation zwischen den Be- wohnerInnen sowie die Entwicklung einer Verantwortung für das Gemeinsa- me. ● 1996: 10 Jahre IfS-Krisenwohnung Dornbirn mit Bgm. Rudi Sohm (links) Broschüre von 1986

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