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www.ifs.at Seite 22 Grundlagen und Arbeitsbereiche Die Arbeit mit Menschen mit Behinde- rung wurde vom IfS immer unter dem Aspekt einer ganzheitlichen Beratung und Hilfestellung gesehen. Ziel sollte es sein, Menschen mit Behinderung an dem Ort, an dem sie leben, zu unterstüt- zen und so eine bestmögliche Integra- tion zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Arbeit galt die Zusammenarbeit mit Or- ganisationen imsozialenNetz sowiemit Selbsthilfegruppen von Beginn an als ein wesentlicher Ansatz. So wurde Men- schen mit Behinderung ein möglichst breites Angebot an Unterstützung zur Verfügung gestellt, damit diese jeweils die für sich individuell passende Hilfe- stellung erhalten. Die Arbeit des IfS bezog sich in erster Linie auf die ambulante Beratung und Betreuung von Menschen mit Körperbe- hinderung, geistiger Behinderung und SonderschülerInnen. Dazu kamen die Förderung von Freizeitaktivitäten und die Mitarbeit im Team des Heilpädago- gischen Sprechtages. Es zeigte sich, dass sich die Arbeit mit Menschen mit Behin- derung als äußerst komplex gestaltete und eine Zusammenarbeit von Psycho- logInnen, SozialarbeiterInnen, Sonder- pädagogInnen und ÄrztInnen erfor- derte. Als eine wesentliche Zielsetzung galt von Anfang an, das soziale Umfeld und den familiären und beruflichen Be- zugsrahmen der KlientInnen in die Bera- tungsarbeit mit einzubeziehen. InVorarlberg beschritt man einen neuen Weg. Neben der Förderung von Arbeits- plätzen in geschütztenWerkstätten ver- suchte man mit Erfolg, Menschen mit Behinderung in die Privatwirtschaft bzw. in den öffentlichen Dienst zu integrie- ren. Mitte der 1980er Jahre entwickel- ten sich weitere Schwerpunkte in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Es wurden Programme zur betriebli- chen Eingliederung erstellt, welche sich zum Ziel setzten, den jeweiligen Fähig- keiten angemessene Arbeits- und Aus- bildungsplätze zu finden. Das Modell des geschützten Arbeitsplatzes war so einfach wie erfolgreich: Menschen mit Behinderung wurden langfristig unter- stützt und begleitet und die Betriebe erhielten einen Lohnkostenzuschuss in der Höhe der festgestellten Minderleis- tung. Das „Modell Vorarlberg“ war euro- paweit ein Vorzeigemodell, die Anzahl der Arbeitsplätze in der Privatwirtschaft unübertroffen. Europaweit wurde mit dem Modell der „Arbeitsassistenten“ (seit 1998) und mit neuen finanziellen Förderungen der Vorarlberger Weg wei- tergeführt – leider in reduzierter Form. Da neben dem Ausüben einer befriedi- genden, selbständigen Erwerbstätigkeit zudem das selbständige Wohnen zum Wohlbefinden eines Menschen beiträgt, wurden Mitte der 1980er Jahre neue Wohnformen für Menschen mit Behin- derung entwickelt. Diese zielten darauf ab, den Betroffenen trotz Behinderung ein Leben in größtmöglicher Selbstän- digkeit zu ermöglichen. In der Arbeit mit Menschen mit Behin- derung waren und sind gesellschaftli- che Strömungen im besonderen Maße spürbar, was zu Veränderungen der ge- sellschaftlichen Rahmenbedingungen und der individuellen Wünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Behin- derung führt. Deshalb ist es von beson- derer Wichtigkeit, in diesem Bereich der Sozialarbeit inhaltliche und organisato- rische Anpassungen vorzunehmen, um sowohl den Rahmenbedingungen als auch den individuellen Ansprüchen der KlientInnen gerecht zu werden. In den 1990er Jahren entsprachen die organisa- torischen Anpassungen dem Bestreben, verschiedenste neue und eigenständige Angebote zu entwickeln. 2005 wurde die sogenannte Fachgruppe „IfS-Reha“ in „IfS-Okay“, 2008 in „IfS-Assistenz“. umbenannt. Schule, Bildung und Fortbildung Im Juli 1992 wurde die Servicestelle „IfS- Dialog“ geschaffen. Diese richtete sich im Gegensatz zu den bisherigen Ange- boten nicht in erster Linie an Menschen mit Behinderung, sondern an deren Eltern und Bezugspersonen sowie an KindergärtnerInnen und LehrerInnen. Durch Beratung wurde versucht, Unsi- cherheiten und Ängste im Umgang mit Kindern mit Behinderung abzubauen und somit der bislangmangelnden Inte- gration in Kindergärten und Pflichtschu- len entgegenzuwirken. Da sich zeigte, dass der Übergang von der Schule ins Berufsleben besonders für Jugendliche mit Beeinträchtigungen schwierig ist, startete IfS-Dialog zur Abklärung der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten 2001 das Projekt „Clearing“. Dieses bot Jugendlichen bis 2008 Beratung, Be- treuung und Begleitung auf ihremWeg von der Schule in die Arbeitswelt an. Arbeit und Beruf Seit 1978 integriert die IfS-Fachgruppe „Berufliche und soziale Rehabilitation“ Menschen mit Behinderung in die regu- läre Arbeitswelt. Die Realisierung verlief fallweise schwierig und schleppend. Im Jahr 1985 stimmten daher das IfS, das Land und die beruflichen Interessens- Für ein Leben in Selbstständigkeit IfS-Assistenz 1993: Geschützter Arbeitsplatz
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