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www.ifs.at Seite 23 vertreter überein, ein Programm zur ver- stärkten beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderung zu entwi- ckeln, welches gute Erfolge erzielte. Die positiven Ergebnisse einer Untersu- chung der Wirtschaftsuniversität Wien über die Wirksamkeit sozialer und be- ruflicher Integration von Menschen mit Behinderung an geschützten Arbeits- plätzen in Vorarlberg trug wesentlich dazu bei, dass sich im Jahr 1990 das Land Vorarlberg gemeinsammit dem IfS über ein generelles Konzept beruflicher Integration einigte: Die Betreuung von berufstätigen Menschen mit Behinde- rung sollte durch das IfS geschehen. Das Land erklärte sich überdies dazu bereit, an Betriebe Lohnkostenzuschüsse bei Leistungsminderung durch die Men- schen mit Behinderung zu bezahlen. Im Jahr 1997 startete das IfS das öster- reichweit einzigartige Projekt „Spagat“ mit dem Ziel der beruflichen Integrati- on von Jugendlichen mit erheblichen körperlichen und/oder geistigen Behin- derungen. Bei der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz stand dabei die individuelle Zukunftsplanung imMittel- punkt. Das erfolgreiche Konzept und die Methoden von IfS-Spagat fanden von Beginn an europaweit große Beachtung und Interesse. Zudem wurde für Jugendliche mit kör- perlicher,geistigeroderLernbehinderung sowie für sozial und emotional gehandi- capte Jugendliche bis 2008 die IfS-Ju- gendarbeitsassistenz, finanziert durch das Bundessozialamt, eingerichtet. Wohnen und Leben Mitte der 1980er Jahre wurde deutlich, dass bei Menschen mit Behinderung der Bedarf an speziellen Wohngemein- schaften außerhalb der Familie stieg. Im März 1986 wurde in Feldkirch die erste Wohnung Vorarlbergs für Men- schen mit Behinderung eröffnet, die ein Wohnen ganz unabhängig von Institu- tionen ermöglichte. Die Begleitung und Unterstützung erfolgte durch das IfS. Die zweite Wohngemeinschaft, „F8“ ge- nannt, wurde in Bludenz eingerichtet. Seit 1991 betätigte sich das IfS-Funda- ment – Wohnen für Menschen mit Be- hinderung – im Bereich der Beratung und Begleitung von erwachsenen Men- schen mit Behinderung oder Minderbe- gabung, wobei das IfS-Fundament eine Weiterentwicklung der damaligen IfS- Wohngemeinschaften „F8“ (Bludenz) und „Rheinstraße“ (Bregenz) darstellte. Dieses galt als Anlaufstelle für Men- schen mit einer geistigen Behinderung und bot Hilfe im Wohnbereich. Von Beginn an orientierte man sich an den Bedürfnissen der KlientInnen und un- terstützte diese dabei, ihr Leben nach individuellen Bedürfnissen inmitten der Gesellschaft zu gestalten und eine für sie passendeWohnform zu finden. § Die Erfahrungen, die im Rahmen der Organisation des selbständigen Wohnens für Men- schen mit Behin- derung gesammelt wurden, machten deutlich, dass un- ter anderem auch architektonische Barrieren zu über- winden waren. Vor diesem Hinter- grund entwickelte das IfS im Jahr 1990 ein Sonderprojekt, das sich mit dem Themenbereich des barrierefrei- en Planens und Bauens befasste. 1990 wurde eine „Beratungsstelle für behindertengerechtes Bauen und Wohnen“ eröffnet. Sehr rasch zeigte sich, dass der anfängliche Projektan- satz zu eng gefasst war und so wur- de das Konzept adaptiert und die in Österreich vorerst einmalige Einrich- tung des IfS 1991 entsprechend in IfS- Beratungsstelle Menschengerechtes Bauen umbenannt. Bauen undWohnen

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