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www.ifs.at Seite 8 Wie alles begann ... Die Geburtsstunde des IfS Ein Treffen der IfS-Pioniere Dr. Hermann Girardi, Dr. Adolf Würbel, Dr. Herbert Tschofen, Oswald Lenz, Hannelore Ul- mer, Gerda Schelling und Kaplan Emil Bonetti, das am 22. November 1962 um 16.15 Uhr im „Haus der jungen Arbeiter“ in Dornbirn stattfand, kann als offiziel- le „Geburtsstunde“ des IfS bezeichnet werden.* Ziel dieser Zusammenkunft war es, un- ter dem Namen „Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der Jugend im Lande Vor- arlberg“ einen Verein zu konstituieren. Jedoch waren zu diesem Zeitpunkt we- der der Name noch die konkreten Auf- gabenbereiche dieses Vereins geklärt. Einig war man sich, dass die Arbeitsge- meinschaft „keine Jugendbewegung“ sein und sich „nach den Grundsätzen der Subsidiarität“ orientieren sollte. Rund einen Monat später war klar: Man wollte sich speziell der „gefährdeten Ju- gend“ widmen und so lautete der Name des Vereins, der am 9. Jänner 1963 von der Sicherheitsdirektion genehmigt worden war, nun „Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der gefährdeten Jugend im Lande Vorarlberg“. Die Taufe: Der Verein „Institut für Sozialdienste“ entsteht In den ersten Monaten nach der Grün- dung widmete sich der Verein „Arbeits- gemeinschaft zur Betreuung der ge- fährdeten Jugend in Vorarlberg“ dem Aufbau von „örtlichen Arbeitskreisen“. Der erste dieser Art entstand im März 1963 in Feldkirch, im Sommer desselben Jahres jene in Bludenz, Dornbirn und Bregenz. Doch in den Folgejahren wurde deutlich, wie wenig man sich über die Grundprin- zipien und Vorgangsweisen des Vereins im Klaren war. Als sich Hermann Girar- di, Sepp Büsel und Rita Ilg am 22. Jänner 1971 zu einem Arbeitsgespräch trafen, hatte seit zwei Jahren keine Mitglieder- versammlung mehr stattgefunden und an praktizierenden Einrichtungen be- stand lediglich die 1969 gegründete An- laufstelle für Erziehungs- und Jugend- beratung in Bregenz, die von nur einer Arbeitskraft besetzt war. Für die Zukunft geplant war die Auswei- tung der Vereinstätigkeit auf Ehe- und Familienberatung sowie Altenhilfe. Als dringlich wurde eine verstärkte Aus- bildung der Sozialhelfer, die Schaffung eines Wohnheimes für gefährdete Ju- gendliche und eine Ausweitung des Hel- fer- und Mitarbeiternetzes erachtet. Um all diese Pläne verwirklichen zu kön- nen, bedurfte es endlich einer geordne- ten Verwaltung und organisatorischen Leitung. Dies geschah durch die Anstel- lung des bisher bei der Landwirtschafts- kammer für Vorarlberg tätig gewesenen Sepp Büsel. Rita Ilg arbeitete als erste hauptberufliche Sozialarbeiterin. Sowurde in der Sitzung vom23.März 1971 ein neuer Verein aus der Taufe gehoben: das „Institut für Sozialdienste – Private Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe, Erziehungsberatung, Eheberatung, Al- tenhilfe“ . Das IfS, wie es kurz genannt wurde, hatte seinen Sitz in Bregenz und erstreckte seine Tätigkeit auf das Land Vorarlberg. In den Statuten wurden jene Aufgaben festgelegt, welche für die kommenden Jahrzehnte zur Grundlage und Ausrich- tung der Vereinsarbeit werden sollten: - Beratungsdienste für Jugendliche, alleinstehende Frauen, alte Leute, Ehen und Familien - Befürsorgung von Sozialhilfebedürfti- gen - Förderung außerschulischer Jugendar- beit - Aus- und Fortbildung des Beratungs- und Betreuungspersonals - Einrichtung sozialer Dienste - Forschung und Planung für die Wohl- fahrtspflege - Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Wohlfahrtspflege - Einrichtungen und Maßnahmen mit Modellcharakter und - die Herausgabe von Publikationen und Zeitschriften bezüglich Wohlfahrts- pflege Professionalisierung und Satzungsänderungen Der Verein „Institut für Sozialdienste“ startete im Jahr 1973 mit seiner pro- fessionellen Tätigkeit. Ab 1975 erfolgte dann eine dynamische Entwicklung der Vereinsaktivitäten, die besonders durch den von 1977 bis 1997 amtierenden Ge- schäftsführer Manfred Dörler betrieben und gefördert wurde: Die Beratungs- dienste sowie Beratungsstellen wurden ausgebaut, Jugend-Wohngemeinschaf- ten aufgebaut und neue Projekte ver- wirklicht. Mit der Ausweitung der Tätigkeitsfelder stiegen die finanziellen Ausgaben des Vereins kontinuierlich an und bedurften nun der Legitimation sowie des sparsa- men Umgangs mit den vorhandenen Ressourcen. So erhielt der Verein 1982 neue Satzungen. §

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