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11 Winter 2013 Wohnen bedeutet mehr als bloß ein Dach über dem Kopf zu haben – Wohnen ist ein Menschen- recht, heißt Heimat zu finden, einen Ort des Rück- zugs und der Stärkung zu haben. Werden Personen vom Verlust ihrer Wohnung bedroht oder haben die Sicherheit und Geborgen- heit ihrer Wohnung bereits verloren, so stürzen diese häufig in eine tiefe Krise. UmMenschen in solchen Notlagen Hilfe zu bieten, stellen die ifs Krisenwohnungen in Bregenz, Hard, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz Betroffenen vorüberge- hend Wohnraum zur Verfügung. Wichtig ist, dass Hilfesuchende in dieser Lebenssituation schnell, unkompliziert und ohne bürokratische Hürden Unterstützung und somit ein Dach über dem Kopf erhalten. In den Krisenwohnungen ist Zeit und Raum, die nächsten Schritte im Leben zu überdenken und diese Schritte mit Hilfe und Unterstützung auch zu wagen. Dabei führen die Bewohnerinnen und Bewohner ein eigenständiges Leben. Wie in herkömmlichen WGs steht jedem Bewohner bzw. jeder Bewohnerin ein eigenes Zimmer zur Verfügung – Küche, Bad und Wohnraum werden gemeinsam genutzt. Wenn jemand in eine der Krisenwohnungen einzieht, so werden in einem Gespräch indivi- duelle Ziele für den Aufenthalt vereinbart und gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten gesucht. Hauptziel ist es immer, dass die Klientin bzw. der Klient nach dem Aufenthalt eine eigenständige, menschenwürdige und finanzierbare Wohnung beziehen kann. Auf demWeg dahin werden die Bewohner von Mitarbeitenden der ifs Krisenwoh- nungen unterstützt. ○ Mehr als bloß ein Dach über dem Kopf ifs Krisenwohnungen stellen Wohnraum zur Verfügung Heidi Lorenzi Leiterin ifs Wohnen heidi.lorenzi@ifs.at vom ifs seit dem Frühjahr 2013 ins Leben geru- fenen Aktionen und Aktivitäten zeigen bereits Wirkung. Die Menschen gehen mehr aufeinander zu und beteiligen sich rege am Programm. Dies hilft natürlich beim Abbau von Vorurteilen und Barrieren, was sich nur positiv auf das gemein- same Zusammenleben auswirken kann. Herr Bürgermeister, welche Ziele verfolgt die Stadt Bludenz mit diesem Projekt? Die Situation der Siedlungsanlage Tränkeweg sollte nachhaltig verbessert werden sowie eine ausgewo- gene Durchmischung in gemeinnützigenWohnan- lagen erzielt werden. Aus diesemGrund wurde von der Stadt Bludenz das ifs ins Boot geholt. Aus welchem Grund hat die Stadt Bludenz dieses Projekt gestartet? Aufgrund des hohen Anteils an Siedlungsbewoh- nerinnen und -bewohnern mit Migrationshin- tergrund bestand vor Projektstart die Annahme einer „strukturell bedingten eth- nischen Segrega- tion“ und einer daraus resultie- renden sozialen Abtrennung. Der ungerechtfertigt schlechte Ruf der Wohnanlage und das Fehlen des interkulturellen Zusammen- lebens veranlassten die Stadt Bludenz im Herbst 2012 zu handeln. Es war uns ein Anliegen, einen weiteren Entwick- lungsschritt im Fachbereich Integration zu setzen, und wir befassten uns daher intensiv mit dem Handlungskonzept Wohnen und Integration. Was hat sich spürbar verändert? Seit dem Projektstart ist viel passiert im Trän- keweg. Neben den teilbetreuten Aktivitäten wie Gymnastikkursen und Bastelrunden gibt es orga- nisierte Siedlungsarbeit. Fünf Tage die Woche stehen unterschiedlichste und von den Bewohne- rinnen und Bewohnern gut genutzte Treffen auf dem Programm. Sport- und Freizeitangebote der Offenen Jugendarbeit, Elternangebote der Conne- xia, Orientierungs-/Inklusionshilfen sowie Ange- bote und Begleitung der Gemeinwesenarbeit der ifs Siedlungsarbeit. Parallel hat sich eine Arbeits- gruppe mit Schwerpunkt Bildung gebildet, um nur einige der vielen Projekte aufzuzählen. All diese integrativen Maßnahmen zeigen bereits erste Wirkung und werden nun weiter geführt. ○ „Die Menschen gehen mehr aufeinander zu und beteiligen sich rege am Programm.“

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