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wie 6 Markus Ich wünsche mir, in meiner Wohnung so lange leben zu können, wie ich auf der Welt bin. Die Woh- nung ist mein Schutz und Zufluchtsort. Eltern erzählen von ihren Erfahrungen Anita T. Schutz ist ein Teil von Geborgenheit. Wenn Hubert sich geborgen fühlt, fühlt er sich sicher – in der Familie und an seinem Arbeitsplatz fühlt er sich wohl. Er wird von seinen Arbeitskollegen geschätzt, kennt seinen Aufgaben- bereich, den er mit großem Eifer und großer Zuverläs- sigkeit bewältigt. Ich traue Hubert zu, dass er sich im Alltag gut selbst schützen kann. Ein Zitat, das mich berührt und in dem ich mich wiederfinde, lautet: „Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel.“ Ich muss an mir arbeiten, um loszulassen, und ich denke, dass es mir gut gelungen ist, Hubert Flügel wachsen zu lassen, ihn auf den Weg zu schicken im Vertrauen auf seine Fähigkeit, die richtigen Menschen zu finden, die ihn dort unterstützen, wo er Hilfe nötig hat. Als er ein Schulkind war, hatte ich Schuldgefühle, da ich ihm vor den Hänseleien und Übergriffen von Gleichaltrigen nicht ausreichend Schutz bie- ten konnte. In dieser Zeit wünschte ich mir sehn- lichst, dass Hubert so ist wie die anderen Kinder, weil er ganz viele Verletzungen aushalten musste. Jetzt finde ich, dass seine Besonderheit seine Persönlichkeit ausmacht und dass er durch seine Wahrhaftigkeit andere bereichert und sehr wert- geschätzt wird. Ich bin sehr stolz, dass wir ihm Flügel gegeben haben. Der Schritt in eine eigene Wohnung war ein wichtiger Meilenstein in seinem Leben. Früher waren für ihn seine Rollenspiele und seine Bücher ganz wichtig. Damit hat er sich eine eigene Welt erschaffen, da konnte er das sein, was er gerne sein möchte. Noch heute sind Computer- Zuflucht bedeutet, dass ich weiß, wo ich unter- komme, wenn ich die Wohnung verliere. Sowohl Mama als auch Papa würden mir im Notfall Unterschlupf gewähren. Zuflucht bedeutet auch Geld zu verdienen, um die Wohnung, das Essen zu finanzieren. Rene Schutz bedeutet für mich Unabhängigkeit durch finanziellen Wohlstand und die Sicherheit auf ein vergängliches Dasein: Sicher ist nichts und nirgendwo. Sicherheit ist, dass ich mich vor dem Leben und dem Tod nicht schützen kann. Zuflucht ist der Ort, wo man sich am sichersten und geborgen fühlt. Das ist die Wohnung, hier bin ich zu Hause, hier fühle ich mich wohl, kann mich entspannen, mich zurückziehen. Manuela Schutz bedeutet für mich die Familie, weil sie in Notsituationen für mich da ist. Schutz bietet mir auch der Schutzheilige Christophorus: Er hilft mir, wenn ich verzweifelt bin, und beschützt mich. Und Schutz bietet mir warme Bekleidung, besonders imWinter, damit ich bei meiner Arbeit im Freien nicht frieren muss. Zuflucht finde ich unter einer warmen Wolldecke zum Drunterkuscheln und bei den Schafen im Stall, die mich wärmen, trösten, denen muss ich nichts erklären, sie lieben mich so, wie ich bin. Hubert T. Zuflucht ist die Suche nach einem behaglichen Platz, nach einem Ort, der dir vertraut vorkommt, an den du vor unangenehmen Erlebnissen flüchten kannst. Schutz bietet mir „mis dahoam“. Ich brauche Schutz, wenn ich in eine fremde Situation komme, die bei mir zuerst immer Angst und Unbehagen auslöst. Ich brauche dann den Schutz vor mir selbst, vor meinem inne- ren Schweinhund, der mich behindert. Ich erhalte Rückhalt durch meine Familie, brauche die Moti- vation und Unterstützung meiner Assistenten. Nadine Ich hoffe, dass meine eigene Wohnung, in die ich bald einziehe, ein Zufluchtsort für mich wird. Wenn ich Schutz brauche und es mir nicht so gut geht, gehe ich an den See und rede mit den Bäumen. Wenn keine Leute da sind und schauen, umarme ich auch einen Baum. Das tut mir gut. „Meinen Körper muss ich gut ernähren, damit er mich vor Kälte, Krankheit und Depressionen schüt- zen kann.“ „Meine Familie ist mein wichtigster Zufluchtsort, weil ich dort einfach nur ich bin.“

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