ifs_zeitschrift_2_13_sc
wie 8 „Früher sind wir einfach aneinander vorbei gegangen, haben vielleicht einmal hallo gesagt. Mehr aber nicht. Wir sind Nachbarn, aber wirk- lich gekannt haben wir uns nicht.“ Es ist schwer vorstellbar, dass die Frauen, die sich jeden Diens- tag im „Zemma leba“ treffen, vor nicht allzu lan- ger Zeit kaummiteinander gesprochen haben. Sie wirken so vertraut, sind so offen und heißen jeden willkommen. Lange standen die Räumlichkeiten der ehemaligen Bäckerei im Tränkeweg in Bludenz leer. Doch seit März 2013 ist dort wieder Leben eingekehrt. Überhaupt ist in der Siedlung, in der mehr als 380 Menschen wohnen, „neues“ Leben eingekehrt. Weil sich die Bewohnerinnen und Bewohner für ein Zusammenleben engagieren. Weil ein Miteinander mehr Spaß macht als ein Nebeneinander. Und weil die Stadt Bludenz in Kooperation mit der Alpen- ländischen Heimstätte und mit Unterstützung der ifs Siedlungsarbeit ein Projekt ins Leben gerufen hat, das die Lebensqualität in der Siedlung für alle erhöhen soll. Ein Konzept für aktive Siedlungsarbeit Das Leben in Wohnungen und Siedlungen ist für viele Menschen in Vorarlberg Alltag. Dabei fordert das Zusammenleben von allen Beteiligten Tole- ranz, soziale Kompetenz und ein gewisses Maß an Rücksichtnahme, bietet aber zugleich auch Chan- cen und Möglichkeiten. Nicht immer funktioniert dieses Zusammenleben zu aller Zufriedenheit. Die Gemeinden und gemeinnützigen Wohnbauträger sind aktiv bemüht, auftretende Konflikte positiv zu lösen. Doch oft stoßen sie an finanzielle und fachliche Grenzen. Aus diesem Grund beauftragte die Vorarlberger Landesregierung das Institut für Sozialdienste mit der Erstellung eines Konzeptes zur aktiven Weil ein Miteinander mehr Spaß macht als ein Nebeneinander Der Siedlungtreff im Tränkeweg bringt neues Leben in die Bludenzer Siedlung Eine bunt zusam- mengewürfelte Frauenrunde trifft sich jeden Dienstag.
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