ifs Zeitschrift 2014/2

wie 20 Der ifs Kinderschutz tritt gegen Gewalt an Kindern ein und bietet Betroffenen und deren Bezugspersonen Hilfe an. Unter Gewalt verstehen wir körperliche, psychische und sexuelle Gewalt sowie Vernachlässigung und das Miterleben von Gewalt. Das Ziel unserer Tätigkeit ist der Schutz des Kindes, welcher durch Beratung, Intervention und Prävention erreicht werden soll. Um Schutz gewährleisten und die Bedürfnisse der Betroffenen wahrnehmen zu können, versu- chen wir durch unsere präventive Tätigkeit mit Öffentlichkeitsarbeit, Seminaren, Vorträgen für Fachpersonen, Vereine und für Interessierte die Wahrscheinlichkeit der Sensi- bilisierung des Erkennens, des Vorbeugens und des Stoppens jeglicher Art von Gewalt an Kindern und Jugendlichen zu erhöhen. Wir ergreifen Partei für die Betroffenen und kooperieren nach Absprache mit unseren Klienten mit der Kin- der- und Jugendhilfe, mit der Polizei, mit Gerich- ten und anderen Institutionen. Zudem informie- ren wir bei allen möglichen Fragen zum Thema Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Traumatische Grenzverletzungen In unserer Arbeit begegnen wir sehr häufig Kin- dern und Jugendlichen, welche durch eine Gewalt­ erfahrung traumatisiert sind. Ein Trauma ist eine Verletzung der eigenen Grenzen und kann Gefühle von Hilflosigkeit und Ohnmacht erzeugen. Es erschüttert das eigenen Selbst- und Weltbild. Jeder Mensch reagiert anders auf ein traumatisches Erlebnis. In manchen Situationen ist es für Klientinnen und Klienten schwierig, deren persönliche Ressourcen zu sehen. Wir begleiten Menschen in dieser Phase, arbeiten ressourcenorientiert und helfen ihnen, eigene Freiräume zu schaffen. Das bedeutet nicht, schlechte Erfahrungen gut zu reden, sondern in der Bewältigung dieser Situationen die eigene Stärke zu entdecken. Orientierung imHier und Jetzt In unserer Arbeit ist eine Orientierung im Hier und Jetzt zentral, denn in der heutigen Situation haben unsere Klienten und Klientinnen die Mög- lichkeit, sich neue Freiräume zu schaffen. Der Duden definiert einen Freiraum als die „Möglich- keit der Entfaltung eigener Kräfte und Ideen“. Frei- räume sind somit eine Möglichkeit zur gesunden und selbstbestimmten Entwicklung eines jeden Menschen. Dabei ist es entscheidend, die persön- lichen Ressourcen und Fähigkeiten (neu) zu entde- cken. Das können zum Beispiel eine Sportart, die Natur, Kreativität oder gute Beziehungen sein. Perspektiven dank sicherer Rahmenbedingungen Für Menschen, die eine traumatische Situation erlebt haben, ist es entscheidend, deren Freiräume (neu) zu entdecken, um damit dem Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht entgegenzuwirken und somit neue Perspektiven gewinnen zu kön- nen. Um Freiräume schaffen zu können, braucht es sichere Rahmenbedingungen von Außen. Sichere äußere Rahmenbedingungen sind die Grundlage, um innere Sicherheit und damit Stabilität schaf- fen zu können. Schritt für Schritt (neue) Freiräume entdecken Um damit dem Gefühl von Hilflosigkeit und Ohnmacht entgegenzuwirken und neue Perspektiven zu gewinnen „Ein Trauma ist eine Verlet- zung der eigenen Grenzen und kann Gefühle von Hilf- losigkeit und Ohnmacht erzeugen.“ Kinder brauchen den Schutz durch Erwachsene.

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