ifs Zeitschrift 2014/2

wie 26 Alltagssprachlich verbinden wir mit dem Wort Raum spontan einen Ort, einen Platz, ein bestimmtes Gebiet. Es tauchen Bilder zu bestimm- ten Funktionsräumen auf, wie etwa Bewegungs-, Warte-, Gruppen-, Schau-, Werk-, Zeitraum… Dieser eher absolute Raumbegriff hat seine Her- kunft in der Naturwissenschaft. Dort wird Raum als eine Art „Behälter“ für physikalische Vorgänge beschrieben. Alles kann vermessen und berechnet werden und unterliegt somit einer nachvollzieh- baren Ordnung. Wer sich mit Raumtheorien näher beschäftigt, weiß, dass sich das Bild des absoluten Raumbegriffs weiterentwickelt hat und ergän- zungsbedürftig ist. Gehen wir vom Raumbegriff nach Martina Löw 1 aus, dann sprechen wir davon, dass Räume keine „absoluten Einheiten, sondern sich stän- dig (re)produzierte Gewebe sozialer Praktiken sind“. Im Hinblick auf Soziale Arbeit ist damit vor allem der Prozess gemeint, wie ein sozialer Raum zustande kommt und sich unterschiedlich auf Menschen und Orte auswirken kann. Beispielhaft kann hier eine differenzierte Betrachtung des öffentlichen Raums genannt werden. Der öffentliche Raum Die einen meinen damit Parks, Straßen, Gemein- deflächen, die von der kommunalen Verwaltung gepflegt, kontrolliert und verantwortet werden. Die anderen verbinden eher Grundsätzliches damit und erklären ihre Definition aus dem Nut- zungsverhalten der Bürger – nach demMotto „Alles was von der Öffentlichkeit genutzt werden kann, unabhängig in wessen Eigentum sich die Fläche befindet“ (Kaufhäuser, Bahnhöfe, Spiel- plätze, der Straßenraum u.a.). Ergänzend dazu können auch institutionalisierte Räume öffent- liche Räume genannt werden (Vereine, Schul- räume, Sportanlagen u.a.). Die Rede vom Raum Der öffentliche Raum, der Sozialraum, der Lebensraum und Freiraum – ein „Bestimmungsversuch“

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