ifs Zeitschrift 2014/2

29 Herbst 2014 dann deswegen, weil sie damit das Bedürfnis nach sozialen Beziehungen erfüllen. Dazu gehören Freunde, Partnerschaft, Kommunikation und Für- sorge. Obwohl also etwas zutiefst Menschliches durch die technischen Möglichkeiten eng mit Geld verknüpft wird, kann es dadurch nicht ersetzt werden. Dasselbe gilt beispielsweise auch für Gesundheit, Schlaf, Respekt oder Zeit. Dritter Raum „An Geld denke ich nur, wenn ich keins mehr habe. Zu vergessen, dass es existiert, ist mein größter Luxus.“ (Peter Ustinov) Gehen wir noch weiter. Gesundheit, so stand da eben, kann nicht gekauft werden. Eine gehörige Portion Glück gehört auch dazu. Dennoch. Wer über sehr bescheidene finanzielle Mittel verfügt, wird Fantasie und Einsatzwillen brauchen, um sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Pro- bleme mit den Zähnen und darauffolgend eine Vermeidung des Zahnarztes aus finanziellen Gründen können den Konflikt verschärfen. Soweit eine exemplarische Darstellung der körperlichen Auswirkungen. Weiters beeinträchtigen Geldsorgen die psy- chische Verfassung. Schlafprobleme, Nervosität und Depressionen werden begünstigt, Süchte kön- nen daraus resultieren. Auch die soziale Teilhabe schränkt sich ein. Nicht so sehr, weil beim Handy vielleicht nur noch eine Wertkarte möglich ist. Jegliche Aktivität mit Freunden oder Familie wird zu einer existentiellen Frage, wenn das Geld, das ganz leicht für Kaffee und Kuchen über die Theke geht, am Ende des Monats an anderer Stelle schmerzlich fehlt. Über Geld reden Wird über Freiräume in Bezug auf finanzielle Mittel gesprochen, so muss die Basis vorab geklärt werden. Auf welchen Raum werfen wir unseren Blick? Welche Annah- men legen wir der Argumen- tation zu Grunde? Es macht einen großen Unterschied, ob jemand auf einen Fernseher verzichten will oder muss. Und weil es die eine Antwort und die eine Sichtweise nicht gibt, setzen wir uns dafür ein und bieten über Workshops und Vorträge auch den Rah- men, um über Geld zu reden. Manch ein Freiraum lässt sich nämlich durchaus persönlich gestalten. Je früher man lernt, mit Finanzen umzugehen, desto besser. Nicht zuletzt können auch über einen Privatkon- kurs wieder Freiräume geschaffen werden, welche schon längst verloren geglaubt waren. ○ Mag. Marga Muxel-Moosbrugger ifs Schuldenberatung marga.muxel-moosbrugger@ifs.at Wissen ifs Schulden- beratung bietet Beratung und Unterstützung für Menschen, die in Schulden geraten sind. Die Mitarbeiter der ifs Schuldenberatung erarbeiten gemeinsammit anderen Fachleu- ten und den Betroffenen kurz- oder langfristige Lösungen. Ziel ist es, eine geordnete finanzielle Zukunft zu ermöglichen. Tel. 05-1755-580 Manch ein Frei- raum lässt sich durchaus persön- lich gestalten.

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