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wie 30 Kinder haben das Recht auf gewaltfreie Erziehung Neue Sensibilisierungs- und Informationskampagne des Landes Vorarlberg Jede Gewalt gegen Kinder – auch in der Erziehung – ist gesetzlich verboten und findet doch tagtäg- lich statt. Daher soll nun mit einer neuen Sen- sibilisierungskampagne des Landes Vorarlberg das Gewaltverbot in der Erziehung verstärkt ins Bewusstsein – insbesondere in das von Eltern – gerückt werden. Zugleich sollen Handlungsalter- nativen sowie Unterstützungs- und Hilfsangebote aufgezeigt werden. „Dieses Thema geht uns alle an. Als Gesellschaft sind wir – jede und jeder ein- zelne – aufgerufen, zu handeln und für den Schutz von Kindern einzutreten“, betont Landesrätin Katharina Wiesflecker. Kinder sollen in ihrer Erziehung als eigenständige Persönlichkeiten mit Wünschen und Bedürfnis- sen, Begabungen und Interessen wahrgenommen und gestärkt werden. Die Stärkung der Erzie- hungsfähigkeit der Eltern durch entlastende Angebote ist dabei ebenso wichtig wie soziale Unterstützung im Nahraum, Entlastungs- und Kinderbetreuungsangebote und eine gute soziale Absicherung von Familien. Gewaltverbot in der Verfassung verankert Deutsche und österreichische Studien belegen, dass rund ein Viertel aller Kinder in ihrer Erzie- hung Gewalt erleben müssen. Umgelegt auf das Bundesland Vorarlberg heißt das, dass ca. 1.100 Kinder und Jugendliche pro Jahrgang im Alter zwischen 6 und 14 Jahren verschiedene Sanktions- formen einschließlich mehrmaliger Körperstrafen erleben und dass ca. sieben Prozent der Kinder – das sind 300 Minderjährige pro Jahrgang – gravie- renden körperlichen Angriffen ausgesetzt sind. Dabei hat Österreich schon 1989 – als viertes Land weltweit – das Züchtigungsverbot gesetzlich ver- ankert. Auch das Bundesverfassungsgesetz über die Rechte von Kindern betont im Artikel 5, dass jedes Kind das Recht auf eine gewaltfreie Erzie- hung hat. Aber bei Erhebungen in den Jahren 2009 und zuletzt 2014 wurde deutlich, dass immer noch fast die Hälfte der Befragten nichts vom Gewalt- verbot in der Erziehung wusste. Information und Sensibilisierung „Deshalb geht es uns darum, die breite Öffentlich- keit über das Ausmaß, die Schwere und die Folgen von Gewaltanwendungen an Kindern eingehend zu informieren und zu sensibilisieren“, erklärt Lan- desrätin Wiesflecker. Die breit angelegte Öffent- lichkeitskampagne des Landes zielt darauf ab, eine persönliche Betroffenheit und Identifikation mit dem Thema herzustellen. Darüber hinaus müssen alternative Erziehungs- methoden in den Blickpunkt gerückt werden, um einen besseren Weg für Kinder und Eltern aufzuzeigen. Jede Form von Körperstrafen ist ebenso abzulehnen wie seelische oder psychische Gewalt. Es gibt ebenso wirksame Erziehungsan- sätze, die ohne die nachteiligen Folgen von Gewalt auskommen. ○

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