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31 Winter 2018 Ohne Gewalt aufwachsen Was macht Gewalt in der Erziehung mit Kindern und Jugendlichen? Jegliche Form von Gewalt – ob körperlich oder psychisch – hinterlässt Spuren bei Kindern und Jugendlichen. Laut der Weltgesundheitsorgani- sation stellt Gewalt eine Form von Misshandlung dar und ist somit „ein bedeutsames Risiko für die gesunde und emotionale Entwicklung eines Kindes bis zum Erwachsenenalter“. Seit fast 30 Jahren ist Gewalt in der Erziehung in Österreich gesetzlich verboten. Obwohl mittlerweile rund 90 Prozent aller Eltern eine gewaltfreie Erziehung anstreben, gehört die Ohrfeige dennoch bei fast der Hälfte aller Eltern zum Erziehungsalltag dazu. Oft hört man Sätze wie „Eine gesunde Watschen hat noch niemandem geschadet“ und „Aus mir ist trotzdem etwas gewor- den“. Erschreckend ist zu beobachten, dass auch Kinder und Jugendliche diese Erziehungsmaß- nahme als „normal“ erleben und sich aus diesem Grund lange niemandem anvertrauen. Eingriff in das eigene Sicherheitsgefühl Kinder und Jugendliche erleben Gewalt als beson- ders bedrohlich und als einen schweren Eingriff in das Gefühl der eigenen Sicherheit, da sie auf Schutz und Geborgenheit durch Erwachsene ange- wiesen sind. Handelt es sich dabei um naheste- hende Bezugspersonen, verhalten sich betroffene Kinder und Jugendliche loyal gegenüber diesen und entwickeln häufig Schuld- und Schamgefühle. Verdachtsmomente ernst nehmen Unterschätzt wird, dass die psychische ebenso wie die körperliche Gewalt große Auswirkungen auf die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hat. Das Drohen mit Liebesentzug, das Ignorieren und nicht mehr mit dem Kind zu sprechen sowie das Bloßstellen und Abwerten können zu Verlustängsten, Verhaltensauffällig- keiten oder körperlichen Beschwerden führen. Dies erschwert oft, dass sich betroffene Kinder und Jugendliche außenstehenden Personen anvertrauen. Umso wichtiger ist es, dass Ver- dachtsmomente und Aussagen von Kindern und Jugendlichen ernst genommen werden. Es ist wichtig, nicht die Augen zu ver- schließen, sondern aktiv Hilfe und Bera- tung in Anspruch zu nehmen. Anfragen können vertraulich an den ifs Kinderschutz gerich- tet werden. ○ Mag. Jutta Lutz-Diem Leiterin ifs Kinderschutz jutta.lutz-diem@ifs.at „Kinder und Jugendliche erleben Gewalt als beson- ders bedrohlich und als einen schweren Eingriff in das Gefühl der eigenen Sicherheit, da sie auf Schutz und Geborgenheit durch Erwachsene angewiesen sind.“ Wissen ifs Kinderschutz tritt gegen Gewalt an Kindern ein und bietet Betroffenen und deren Bezugspersonen Hilfe an. Wer Gewalt an Kindern oder Jugendlichen wahrnimmt oder den Verdacht auf Gewalt an Kindern und Jugendlichen hat, findet bei uns Hilfe. Telefon 05-1755-505 kinderschutz@ifs.at

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