ifs_zeitschrift_2_18

7 Winter 2018 zeiten in der Werkstätte, Rückzug ins Zimmer und stundenlanges Computerspielen wurden wieder mehr und das Bus- und Zugfahren machte ihm immer noch Angst. Und wieder sah Brigitte in ihrem Sohn das kranke Kind, das Schonung brauchte, so wie sie es von ihrem eigenen Bruder kannte. Wenn Andreas kör- perlich krank war, sollte er doch nicht zur Arbeit gehen müssen, und die paar Male, die er doch ins Arbeitsprojekt ging, brachte sie ihn hin und holte ihn wieder ab, wegen seiner Angst vor dem Bus- und Zugfahren. Was sollte Brigitte denn anderes tun? Sie fühlte sich dafür verantwortlich, dass Andreas in die Werkstätte ging. Damit, dass die Fachleute sagten, sie solle Andreas‘ Eigenverant- wortung stärken, sich zurückneh- men und ihn nicht schonen, konnte sie gar nichts anfan- gen. Nein sagen, Andreas keine Arbeiten abnehmen, ihn selbst machen lassen – zwar bekam sie Rückhalt von den Fachleuten, aber wie sollte sie das machen? Die alten Muster waren einfach stärker … Unvorstellbares versuchen Die Bedrohlichkeit von Veränderung ist eine Macht, die ein Familiensystem fest im Griff haben kann. Da sollen Sachen ausprobiert werden, die einer Mutter, einem Vater, einem Jugendlichen völ- lig fremd sind und von denen sie sich nicht vorstel- len können, wie das gehen soll. Es ist diese Suche nach etwas, von demman noch nicht weiß, was es ist, die es so schwer macht, neues Terrain zu betre- ten. „Wir helfen weiter“ heißt manchmal auch, Menschen bei diesem Übergang ins Ungewisse zur Seite zu stehen, so wie es die Fachleute von ifs Flex im Fall von Brigitte getan haben. ○ Bernhard Fuchs ifs Fexible intensivpädagogische Betreuung bernhard.fuchs@ifs.at Mit Ende des Jahres verabschiedet sich der lang- jährige ifs Geschäftsführer Stefan Allgäuer in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin Martina Gasser wird mit 1. Jänner 2018 die Funktion der ifs Geschäftsführerin übernehmen. Das Institut für Sozialdienste (ifs Vorarlberg) ver- folgt seit seiner Gründung im Jahr 1962 das Ziel, Menschen in ihrer eigenständigen Lebensbewälti- gung zu stärken und soziale Benachteiligung durch Unterstützung der Betroffenen zu verbessern. Heute werden unter demDach „ifs“ zahlreiche sozi- ale Dienstleistungen vereint. Martina Gasser ist eine ausgewiesene Expertin im sozialpädagogischen und sozialpsychiatrischen Bereich und seit 25 Jahren in leitender Funktion im ifs tätig. Als Pädagogin, Psychotherapeutin und Master of Business Administration ist sie für die Tätigkeit als ifs Geschäftsführerin fachlich bestens qualifiziert. Mit ihrer Bestellung ist gewährleistet, dass das ifs sein starkes fachliches Gesicht beibehält und zukünftig noch verstärken kann. ○ Nachfolge in der ifs Geschäftsführung Martina Gasser folgt auf Stefan Allgäuer. Wissen ifs Flexible inten- sivpädagogische Betreuung (Flex) begleitet einzene Jugendliche und deren Eltern. Ziel ist es, Jugendliche zu stabilisieren, sie in ihrer positiven nachha- tigen Entwicklung zu fördern und Eltern in ihren Erzie- hungsaufgaben zu stärken. Telefon 05-1755-540 flex@ifs.at

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