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35 deck dich“ aufmerksam machte. Anfangs holte Hans selbst hin und wieder einige Produkte für seinen täglichen Bedarf ab und dachte sich dann: Warum nicht auch anderen Menschen damit hel- fen? Und so kam es, dass Hans zwei Vormittage in der Woche tatkräftig mithilft und ein gutes Werk vollbringt. Ehrenamtliches Engagement Hans freut es, dass er eine sinnvolle Beschäftigung hat, die den Tag ausfüllt. In der Vergangenheit war ihm oftmals langweilig und manchmal fühlte er sich auch einsam. Dank seiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat er nun Kontakte zu unterschiedlichs- ten Menschen, fühlt sich gebraucht und wertge- schätzt und ist ganz selbstverständlich ein Teil des Teams. Zudem finanziert er sich damit auch sein Leben. Er hat keine zusätzlichen Einkaufs- kosten, da er immer gute Lebensmittel mit nach Hause nehmen darf. Ein weiterer wich- tiger Pluspunkt ist, dass er durch seine Tätigkeit das Autofahren nicht verlernt. „Tischlein deck dich“ wird gänz- lich durch Spen- den finanziert, lässt Hans wissen. Die Autos, die gebraucht werden, die Instandhaltungen und der ganze Papierkram, alles läuft über Spenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich und können dafür gute Lebensmittel mit nach Hause nehmen. Aktuell sorgen in Vorarl- berg ca. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, dass Lebensmittel in die Hände von vielen Men- schen gelangen, die sehr dankbar dafür sind. Hans ist glücklich mit seiner Arbeit, könnte sich aber vorstellen, zusätzlich noch einen handwerk- lichen Job zu haben, bei dem er sich vielleicht auch noch etwas dazuverdienen könnte. Wir dürfen gespannt sein, was sich bei Hans noch alles tut. ○ „Hans ist sehr froh, diese Hilfe – wenn auch in etwas anderer Form – durch sein Engagement bei ‚Tischlein deck dich‘ an hilfsbedürftige Men- schen weitergeben zu können.“ Viele Jahre lang besucht Michael regelmäßig das Pfle- geheim in seiner Heimatge- meinde. Damit vernetzt er sich mit den Menschen im Ort und fühlt sich weniger alleine. Wie ist die Idee entstanden, dem Pflegeheim regelmäßig Besuche abzustatten? Weil ich oft einsam und gelangweilt war, hat mein ehemaliger Fundament-Berater mit dem Leiter des Pflegeheims einen Termin vereinbart. Ich habe immer einen Mann besucht, der im Pflegeheim wohnt, und wir haben uns jeden Mittwoch getrof- fen. Seit Corona war ich nicht mehr dort und ich weiß nicht, ob er mich noch kennen würde. Ich kenne aber auch andere Bewohner, mit denen ich mich immer wieder unterhalte. Ich freue mich, wenn die Corona-Regeln gelockert sind und ich mal wieder einen Besuch machen kann. Wie verbringt ihr eure gemeinsame Zeit? Wir treffen uns im Zimmer oder im Aufenthalts- raum und spielen Karten, Mensch ärgere dich nicht oder ein bisschen Schach. Manchmal habe ich Nusskipfel oder im Sommer ein Eis mitge- bracht. Wir trinken Kaffee, reden viel und spre- chen über Gott und die Welt. Wenn im Pflegeheim Veranstaltungen sind, dann bringe ich ihm sein Essen und seine Getränke. Es gibt ein Faschingsfest oder einen kleinen Weih- nachtsmarkt und da bin ich immer gerne mit da- bei. Wir haben sogar mal eine Möwe-Reise nach Bulgarien gemacht, aber das ist schon lange her. Bist du sein einziger Besucher? Er hat Familie, die ihn manchmal besuchen kommt. Eine Schwester und einen Sohn. Wir haben uns aber jeden Mittwoch getroffen und ich freue mich, wenn das wieder möglich ist. ○ Inklusion leben Wir reden über Gott und die Welt Vernetzung im Sozialraum Julia Alge, BA ifs Fundament julia.alge@ifs.at

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