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25 Jahre ifs Fundament 44 Der bekannte Satz des Theologen Martin Buber „Der Mensch wird am Du zum Ich“ wurde von Prof. Dr. George Feuser folgendermaßen erwei- tert: „Er wird zu dem Ich, dessen Du wir ihm sind.“ Wie können Menschen mit Unterstützungsbedarf angeregt werden, in eigenem Tempo und aus eige- ner Kraft ihre Potenziale zu entwickeln und zu entfalten? Diese Frage erscheint mir nach über 15 Jahren in der Ausbildung von Sozialbetreu- erinnen und -betreuern an der Kathi-Lampert- Schule in Götzis bedeutender denn je. Als ich Marte Meo kennenlernte, war ich faszi- niert, wie gut diese Methode ermöglicht, was Martin Buber und Georg Feuser zum Ausdruck bringen. Es liegt an unserer Art und Weise der Begeg- nungsgestaltung, wie sich Menschen in unserer Gegenwart fühlen und entwi- ckeln. Konkret und entwicklungsori- entiert zeigt uns der Marte Meo Ansatz, WIE die Interaktion gestaltet werden kann, damit sich das Gegenüber wertvoll, akzeptiert und kompetent fühlt. Das ist die Grundlage für eine Weiterent- wicklung in eigenem Tempo und aus eigner Kraft. Gelungene Interaktionen ermöglichen Entwicklung Marte Meo wird seit den 1970er Jahren von Maria Aarts aus Holland als videobasierte Entwicklungs- und Kommunikationsmethode entwickelt und in über 40 Ländern weltweit sowie in vielen sozialen Bereichen angewendet. Im Vorwort zu ihrem jüngsten Buch „Das Goldene Geschenk“ (2019) beschreibt Maria Aarts das Wesen von Marte Meo treffend: „ImMittelpunkt der Marte Meo Methode steht die Qualität ein- zelner Interaktionen. Denn es ist die Qualität der Interaktionen, die die Entwicklung unterstützt und Möglichkeiten für Wachstum und Wohlbefin- den schaffen kann. Diese Möglichkeiten nicht zu verpassen, sondern zur Verbesserung der Lebens- qualität zu nutzen, das ist das zentrale Anliegen der Marte Meo Methode.“ Um die Abläufe sozialer Interaktionen genau zu sehen und Entwicklungsmöglichkeiten zu erken- nen, werden kurze Videoclips aus alltäglichen Das Goldene Geschenk Marte Meo in der Beratung und Begleitung von erwachsenen Menschen mit Unterstützungsbedarf „Es liegt an unserer Art und Weise der Begeg- nungsgestaltung, wie sich Menschen in unserer Gegenwart fühlen und entwickeln.“

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