ifs_zeitschrift_fundament_22_sonderausgabe_einzelseiten

Allen Menschen mit Beeinträchtigung die gleich- berechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ist Ziel des ifs Geschäftsfeldes Inklusion und Selbstbestimmung. In diesem Zusammenhang kommt der fachbereichsüber- greifenden Zusammenarbeit besondere Bedeu- tung zu. Denn nur gemeinsam und mit Blick auf sämtliche Lebensbereiche kann es gelingen, dass Menschen mit Beeinträchtigung ihr Leben selbst- bestimmt nach ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen gestalten. Wir haben unsere ifs- internen Kooperationspartner gefragt, was das ifs Fundament aus ihrer Perspektive leistet und wie sich die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Fachbereich gestaltet. Umsichtiges Agieren Wenn Jugendliche mit Beeinträchtigung ins Er- wachsenenalter kommen, so stellt sich oft ergän- zend zu beruflichen und Ausbildungsfragen die Frage nach Möglichkeiten, wie der Person früher oder später ein möglichst selbständiges Wohnen ermöglicht werden kann. Das ifs Fundament kann auf demWeg zum selbstständigen Wohnen entsprechende Unterstützung anbieten. Die Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter gehen dabei sehr individuell auf die jeweilige Person ein, ermitteln vorhandene Ressourcen und trainieren wichtige Fertigkeiten, die für ein eigenständiges Wohnen notwendig sind. Beispielsweise erlebe ich, dass Personen in all- täglich anfallenden Haushaltsarbeiten angeleitet werden oder lernen, ihre Mobilität und ihren Akti- onsradius zu erweitern. Auch erhält die Person Anregungen und Unterstützung dabei, wie sie ihre Freizeit gestalten kann und welche Möglichkeiten es bezüglich des Aufbaus und der Pflege von sozi- alen Kontakten gibt. Da die Klientinnen und Kli- enten oft noch keine Erfahrungen im Umgang mit Behörden und Ämtern gemacht haben, benötigt es auch hier oft noch Anleitung oder Unterstüt- zung. Ebenso müssen finanzielle Angelegenheiten geregelt bzw. geklärt sein, damit es zu keiner Über- schuldung kommen kann. Da all diese Fähigkeiten und Fertigkeiten oft noch nicht ausgereift oder vorhanden sind, bedarf es in diesem Prozess mit den Klientinnen und Klienten sowie deren Angehörigen eines umsichtigen und professionellen Agierens der Fachpersonen. Der Kennenlernprozess, das Klären und Finden der geeigneten Wohnform und das Wohntraining sind meines Erachtens die entscheidenden Elemente, welche mit Begleitung und Unterstützung durch die Fundament-Mitarbeitenden ein Leben in Eigen- ständigkeit ermöglichen bzw. möglich machen. Im Alltag treten in der Begleitung von Klientinnen und Klienten die verschiedensten Fragen auf, wel- che die kognitive Leistungsfähigkeit oder das Verhalten der Person betreffen können. In diesen Fällen nehmen die Fundament-Mitarbeitenden Kontakt mit der ifs Diagnostik auf, um Fragen und mögliche Fördermaßnahmen zu klären. Nach erfolgter testpsychologischer Diagnostik werden die Ergebnisse mit der Person und der zuständigen Fundament-Mitarbeiterin bzw. dem zuständigen Fundament-Mitarbeiter besprochen und mögliche (Leistungs-)Grenzen und Unterstützungsmöglich- keiten aufgezeigt. Für ein erfülltes Leben Allen Menschen soll es ermöglicht werden, ihr Leben so selbständig und eigenverantwortlich wie möglich gestalten zu können. Die berufliche Integration mit Unterstützung des ifs Spagat ist ein wesentlicher Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sorgt für Selbstbestimmung und vermittelt Selbstbewusst- sein. Neben dem Arbeitsplatz trägt das selbstän- dige Wohnen dazu bei, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben führen zu können. Das ifs Funda- 48 25 Jahre ifs Fundament Übergreifende Zusammenarbeit Gemeinsam für Menschen mit Beeinträchtigung MMag. Margot Küng Leitung ifs Diagnostik

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