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" Patientenzitate 33 " " Ich kann nicht erkennen, wie es zur Gesundung beitragen kann, dass man so ein Ding (Fußfessel) angehäng t bekommt. Ich bin weder jeman d der abhaut, noch jemand der sich selbst auflö st. Beim jetzigen Aufenthalt wurde ich immer gut behandelt. Meine Menschenrechte wurden niemals tangiert. Ich ha tte große Probleme und es wurde mir gut geholfen. Du kriegst wenig vom Arzt. Du k riegst keine Orientierung, wo de in Leben hingehen soll. Aber am Schlimmsten ist, dass m ir die Kommunikation zur Krank heit fehlt. Ich war drei Monate in stationär er Behandlung. Ich war eigentlic h während dieser ganzen Behandlung komp lett weggetreten und kann mich an fast nichts mehr erinnern. Die Sachverständigen tun ihren Job. Ich glaube nicht, dass da Un gerechtigkeiten geschehen. Ist aber auch nicht un bedingt gerecht. Negativ war, dass das Krankenh aus so alt ist. Es ist einfach alles so alt hier. Seit der Aufhebung der Unterbri ngung habe ich Ausgänge. Das ge nieße ich sehr. In der Jugendpsychiatrie war es gut. Ich wurde behandelt, bis ich so weit war und draußen leben konnte. Jetzt in der Erwachsenenpsychiatrie werde ich früher entlassen, ohne dass ich d raußen zurechtkomme. Geholfen haben mir die Gespräc he, das Reden und die Sicherheit , dass nichts passiert. Insgesamt kommt es mir vor, das s man hier nichts zu sagen hat, w ie in einem Gefängnis. Medikamente können das Denke n von Menschen auch positiv bee influssen. Erstaunt war ich, dass ich zu Beg inn meines Aufenthaltes eine Fu ßfessel angemacht bekam. Ich war der Meinung, das s es keine gewaltsame Psychiatr ie mehr gibt. Irritierend war, dass an meinem Bett Gurte angebracht waren. Ich wusste nicht, was passieren w ird. Es ist latent das Aggressionspote ntial von damals noch da. > > > > > > > > > > > > > > >

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