ifs_zeitschrift_pa_21_sonderausgabe_flippingbook

30 Jahre ifs Patientenanwaltschaft 8 Das Unterbringungsgesetz Ein entscheidender Impuls für Reformen angegangen: Der Schwerpunkt psychiatrischer Hilfestellung sollte von einseitig stationären zu gemeindena- hen Angeboten verlagert, ein breit gefächer- tes Angebot therapeutischer Dienste gewähr- leistet und der Vorsorge und Entstigmatisierung seelischer Störungen mehr Gewicht gegeben werden. Dieser sozialpsychiat- rische Ansatz hatte nun vor allem auch eine Stär- kung der Patientenrechte zum Ziel, sei es im Falle Im Rückblick auf die letzten 50 Jahre – mein Erfahrungshorizont als Psychiater – war unser Fachgebiet in vieler Hinsicht einem starken Wandel unterworfen, dies hauptsächlich zum Positiven! In der Aufbruchstimmung der 60er- Jahre wurden in zahlreichen gesellschaftlichen Bereichen überkommene Einstellungen und Strukturen hinterfragt, was auch zu immer lau- terer Kritik an den Zuständen in psychiatrischen Anstalten, dem Fehlen alternativer Hilfsangebote im gemeindenahen Bereich und ungenügendem Schutz der Patientenrechte führte. Mit unterschiedlichem Ernst und Erfolg wurden mit der Zeit in verschiedenen Ländern Reformen „Der Ersatz des alten Anhal- tungsgesetzes durch das Unterbringungsgesetz sollte die Freiheitsrechte psychi- atrischer Patientinnen und Patienten besser schützen.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NTQ2MDY0